Im achten Jahr steht die Familienbildungsstätte Untereichsfeld mit Sitz im Haus St. Georg in der Kardinal-Kopp-Straße 31 auf eigenen Füßen. Seitdem der Vertrag vom Bistum Hildesheim aufgekündigt worden war, wird die Einrichtung von einem Trägerverein, unterstützt von einem Förderverein, geführt und muss die finanziellen Lasten selbst schultern. Auf Spenden und Zuschüsse ist die Bildungsstätte angewiesen.
1200 Euro sind im vergangenen Jahr in der ersten Runde einer Benefizaktion zusammengekommen. In Kooperation mit der Familienbildungsstätte erwirtschafteten Mitarbeiter der GAB über die dort eingerichtete Internetplattform Socialbay den Erlös. Er stammt aus Sachspenden, die im Zeitraum von Mai bis Juli bei der Fabi abgegeben und dann über das weltweite Netz zum Verkauf angeboten und meistbietend versteigert wurden.
Ebenso wie der Erlös aus der Auktion sind auch andere Spenden der Familienbildungsstätte zugeflossen. „Wir brauchen diese Mittel, sonst könnten wir die Angebote in der bisherigen Form nicht mehr vorhalten“, erläuterten Hermann Vorwald und Kati Löwe vom Vorstand des Trägervereins der Familienbildungsstätte Untereichsfeld bei einem Besuch in der Tageblatt-Redaktion.
Nur gemeinsam und mit immer neuen Ideen habe die Fabi eine Chance, den Fortbestand zu sichern, sind sich Löwe und Vorwald mit Sigrid Jacobi, der Vorsitzenden des Fördervereins, einig.
3500 Teilnehmer im vergangenen Jahr
Maßgeblich hat sie die Internet-Auktion mit ins Leben gerufen. „Alles, was Wiederverkaufswert hat und technisch in Ordnung ist, kann in der Familienbildungsstätte abgegeben werden“, ruft Jacobi zum Spenden auf. Von modischen Frauenschuhen über Schallplatten und Büchern bis hin zu Bildern aller Art reicht die Palette mitgebrachter Dinge, die sie exemplarisch vorstellt.
Vorwald dankte Jacobi und würdigte das Engagement weiterer Institutionen sowie Privatpersonen, die die Familienbildungsstätte unterstützen. Unter anderen zählte er die Bürgerstiftung Duderstadt unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Bürgermeister Wolfgang Nolte (CDU) sowie den Landkreis Göttingen als Jugendhilfeträger sowie die Sparkassenstiftung auf. Auch eine Kollekte in der St. Cyriakus-Kirche bei den Niedersächsischen Musiktagen habe dazu beigetragen, dass die Fabi verlässliche Angebote machen könne, betonte Vorwald.
Rund 3500 Teilnehmer, davon mindestens 1500 Kinder, haben im vergangenen Jahr 266 Kurse und Veranstaltungen belegt. Schwerpunkt der Angebote bildeten der Bereich Erziehung und Elternschaft. Viel früher würden heutzutage Kinder außerhalb des Elternhaus betreut, berichteten Löwe und Vorwald. Jacobi sprach von einem Paradigmenwechsel.
Aufgrund ihres Alleinstellungsmerkmals mit Angeboten für Kleinstkinder nehme die Familienbildungsstätte Untereichsfeld eine besondere Stellung ein, erläuterten die Vertreter der Fabi. In Kooperation mit Familienzentren und weiteren qualifizierten Einrichtungen und Berufsgruppen müsse ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut werden, um Kinder und Eltern frühestmöglich zu begleiten. Ihr Fazit: „Dem ersten Lebensjahr muss noch mehr Bedeutung beigemessen werden.“
Informationen über die Internetversteigerung bei der Familienbildungsstätte Untereichsfeld, Telefon 0 55 27/94 10 37. |