„Ganz schlimm ist es dieses Jahr mit dem Pollenflug“, sagte Elisabeth Wagner, Schriftführerin des Fördervereins. Die Kiefernpollen hätten sich auf der Treppe und den Laibungen der über 40 Sprossenfenster abgesetzt. Zu den Neuheiten seit dem vergangenen Museumstag zähle eine Vitrine, in der alte Messgeräte von Architekten und Ingenieuren gezeigt würden, ebenso ein Zirkelkasten, Rechenschieber, eine alte Rechenmaschine mit Kurbelfunktion, ein Fernrohr, alte Lehmziegeln und Bücher über Baukunst.
Exponate wecken viele Erinnerungen
„Am Museumstag kommen mehr Interessierte von auswärts“, schilderte Wagner ihre Erfahrungen aus den vergangenen Jahren, hoch sei die Zahl der Besucher aus Thüringen. „Die Exponate wecken bei älteren Menschen viele Erinnerungen“, berichtete die Schriftführerin. Jüngere Menschen seien oft überrascht, dass früher in der Landwirtschaft alles mit der Hand gemacht wurde. Besucher würden oft auch staunen, dass man früher zu zweit in einem Himmelbett gelegen habe.
Besonders starkes Interesse fänden die Trachten, die Windfegen, Informationen zur Tabakverarbeitung und die Hobel. Ein Anziehungspunkt sei die Sakral-Ausstellung, die Teile zeigen würden, die in Obernfeld auf der Kirche gestanden hätten. Dazu zählten das „Heilige Grab“, eine alte Antoniusfigur und alte Pfarrgewänder.
Gegründet wurde der Förderverein auf Initiative von Alois Ehbrecht nach dem Umzug der Ausstellung aus zwei gemeindeeigenen Wohnungen in den Museumsneubau. Damit habe sich auch die Möglichkeit geboten, die zuvor aus Platzgründen in Kellerräumen verbliebene, grob geordnete landwirtschaftliche Abteilung mit den anderen Ausstellungseinheiten unter einem Gesamtkonzept zu zeigen.
Hauptaufgabe der Vereinsmitglieder sei das Ausrichten von Führungen und das Saubermachen der Räume. Als Holzwürmer vor einigen Jahren ihr Unwesen im Museum trieben und die ungebetenen Gäste mit Hilfe einer Vergasungsplane bekämpft wurden, waren die Mitglieder ebenfalls gefragt. Einmal im Jahr würden die Vereinsangehörigen zu einer gemeinsamen Fahrt starten, die in diesem Jahr am 16. Juni nach Hameln führe und bei der auch Zwischenstation im Heimatmuseum Greene gemacht werde.
Mäusejagd am Museumstag
Geöffnet ist die Sammlung am Museumstag von 11 bis 16.30 Uhr. Für Kinder ist wieder Mäusejagd angesagt. Die Tiere aus Pappe sind auf allen Ebenen versteckt. Auf einigen Mäusen stehen Buchstaben. Aus diesen Buchstaben muss ein Wort gebildet werden. „Jedes Kind, das an dem Spiel teilnimmt, bekommt einen Preis“, berichtet Wagner. Eisenkuchen und einen „Obernfelder Kaffeepott“ gibt es von 14 bis 16 Uhr. Auf dem Pott sind Motive aus dem Eichsfeldort zu sehen. Besucher können ebenso die Obernfelder Chronik erwerben.
Von Axel Artmann