Von Jörn Barke
Ob es Absicht war oder nicht: Der Termin für den Besuch von Bischof Norbert Trelle im Grenzdurchgangslager Friedland war ein guter. Mit ihm hat Trelle in einer halloweengesättigten Zeit einen christlichen Kontrapunkt zum fröhlichen und konsumintensiven Gruselspaß gesetzt.
Er hat die – überwiegend christlichen – Flüchtlinge aus dem Irak in den Mittelpunkt gestellt, die in ihrem Heimatland verfolgt wurden und die echten und persönlichen Schrecken und Horror erdulden mussten. An einem Wochenende, an dem der evangelische Reformationstag und das katholische Allerheiligenfest aufeinanderfolgen, hat Trelle an eine gemeinsame Tugend aller Christen erinnert: die Gastfreundschaft Fremden gegenüber.
Die Folgerung daraus lautet, nicht nur für Christen: Das Tor zur Freiheit in Friedland ist nach mehr als 60 Jahren immer noch offen. Und es sollte offen bleiben für die, die verfolgt werden und die sich in Deutschland in Frieden eine neue Existenz aufbauen wollen, ganz gleich welcher Religion und aus welchem Land.