Vieles, was die IGS „modellhaft macht, um das Lernen von Kindern zu fördern“, kann nach Ansicht der Jury des seit 2006 von der Robert-Bosch-Stiftung und der Heidehof-Stiftung vergebenen Schulpreises in allen Schulen Deutschlands Anwendung finden. Hans Anand Pant, Direktor des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen und Jurymitglied: „Die Schule setzt durchgängig auf Teamstrukturen mit größtmöglicher Eigenverantwortung.“ In „bewusst heterogen zusammengesetzten“ Tischgruppen, die über einen langen Zeitraum miteinander lernten, würden Schüler die Verantwortung für das eigene Lernen und Handeln, aber auch für das Weiterkommen der anderen, übernehmen. Von der fünften bis zur zehnten Klasse werden Gymnasiasten, Haupt- und Realschüler an der IGS gemeinsam unterrichtet. Bis zur achten Klasse gibt es keine Noten.
„In den Schulen werden die Grundlagen für die Zukunft unseres Landes gelegt. Deshalb ist es so wichtig, dass exzellente Unterrichtskonzepte wie die der Preisträgerschulen Schule machen und von hervorragenden Lehrern umgesetzt werden“, sagte Bundespräsident Wulff bei der Preisverleihung.
Schulleiter Wolfgang Vogelsaenger betonte, dass Schüler, Eltern und Mitarbeiter „glücklich, stolz und dankbar“ seien, dass ihre Arbeit nun mit diesem Preis ausgezeichnet worden ist. Er nannte die IGS einen „Lern- und Lebensraum besonderer Qualität, in dem Verantwortung für die Gesellschaft“ übernommen werde.
Glückwünsche für die preisgekrönte IGS kamen am Freitag von Kommunal-, Landes- und Bundespolitikern der SPD, Grünen und Linken sowie deren Fraktionen im Rat der Stadt und im niedersächsischen Landtag. Sie kritisierten zugleich die derzeitige Schulpolitik der Landesregierung.
Auch Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) gratulierte der Schule. Der Preis sei für das besondere pädagogische Konzept verliehen worden, es handele sich nicht um eine Hervorhebung sämtlicher Gesamtschulen, sagt Althusmann. Eine Schulstrukturdebatte könne wegen der Auszeichnung nicht losgetreten werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Niedersachsen forderte hingegen die Landesregierung auf, ihre Blockadehaltung gegenüber Gesamtschulgründungen aufzugeben.
Mit Material von dpa