Mit einem Kinderwagen oder einem Rollator ist der schmale Bürgersteig nicht zu befahren. Von einer „nicht befriedigenden Situation“ spricht Johannson. Allerdings seien die Gehwege auch in anderen Teilen des Altdorfs oft ähnlich schmal. Zudem grenze das Gebäude an der Backhausstraße 4 ebenfalls unmittelbar an den Bürgersteig. Da sich das Bauvorhaben also in die nähere Umgebung einfüge, habe die Stadt dem Investor die Baugenehmigung nicht verwehren können. Die Stadt hätte die Genehmigung auch nicht mit der Auflage verbinden dürfen, einen Teil des Grundstücks an die Stadt zu verkaufen, um den Gehweg zu verbreitern.
Parkende Autos
„Ich bin nicht besonders glücklich über den Neubau“, sagt Ortsbürgermeisterin Birgit Sterr (SPD). Parkende Autos vergrößerten nämlich noch die Probleme von jungen Eltern, Senioren oder Menschen mit Behinderung. Durch die zunehmende Verdichtung der Bebauung im Altdorf erhöhe sich die Zahl parkender Autos. Das wiederum behindere Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge. In einem Bereich der Krugstraße habe der Ortsrat die Stadt um Ausweisung eines Halteverbots gebeten. Das wiederum werde dazu führen, dass in der benachbarten Backhaus- oder der Zehntscheuerstraße mehr Autos stünden.
Babauungsplan
„Auch in anderen Teilen des Altdorfs gibt es ähnliche Probleme“, sagt Sterr. So grenzten an der Kirchstraße Häuser direkt an den öffentlichen Verkehrsraum. Einen Bebauungsplan zu erlassen, sei auch nicht unbedingt eine Lösung. Das könnte dazu führen, dass Neubauten die gleiche Höhe wie Nachbargebäude haben müssten. Gegebenenfalls werde das die Verdichtung im Altdorf zusätzlich vorantreiben, gibt die Orstbürgermeisterin zu bedenken.
Von Michael Brakemeier