Die Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker zeichnete sie am Wochenende in der ehemaligen Fechthalle der Universität mit dem Victor-Gollancz-Preis aus.
Der Professor mahnte die Unterstützung der Menschenrechtler durch den Westen an. Politiker wie die Bundeskanzlerin müssten diese „Stimmen von innen“ verstärken. Die russische Regierung habe sich in internationalen Verträgen auf die Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet. Das gelte es einzufordern. Funke: „Uns kostet das nichts.“ Russische Unterstützer würden dagegen bedroht und ermordet. Orlow muss sich zurzeit vor Gericht verantworten, weil er den tschetschenischen Präsidenten für die Ermordung einer Journalistin verantwortlich machte. „Ihre Solidarität hilft uns“, erklärte Orlow.
Der Preis ging außerdem an den Indianermissionsrat Cimi, der 1972 von der brasilianischen Bischofskonferenz gegründet wurde. Laudator Freimut Duve, ehemaliger Medienbeauftragter der Staatenkonferrenz OSZE, hob die Bedrohung der Ureinwohner Brasiliens durch die Abholzung am Amazonas, durch die Errichtung von Staudämmen sowie den Abbau von Bodenschätzen hervor. Die Cimi verteidige die Interessen der Indianer. Duve lobte den Respekt, den die Cimi der Kultur der Indianer entgegenbringe. Generalsekretär José Eden Pereira Magalhäes, der den Preis entgegen nahm, ergänzte, dass die Rechte der Indianer „nur nachlässig und lückenhaft umgesetzt“ würden. Der Preis ist nach dem jüdischen Humanisten Victor Gollancz benannt.
mic