Die Idee zu dem Projekt hatte der Göttinger Klimaschutzverein im Jahr 2015. „Damals hatten wir in der Göttinger Innenstadt die Eiswette. Bei dieser haben wir gemerkt, mit welcher Begeisterung Kinder und Jugendliche an Projekten teilnehmen“, erklärte der Vereinsvorsitzende Rainer Hoffmann. Bei der Eiswette standen zwei Eisblöcke etwa zwei Monate lang in Holzhäusern. Während ein Haus vollständig gedämmt war, war das andere praktisch nicht isoliert. Mit dem damaligen Projekt wollte der Verein zeigen, welche Auswirkungen die Dämmung auf das Schmelzverhalten hat. Die Begeisterung der beteiligten Kinder habe dann dazu geführt, dass innerhalb des Vereins entschieden worden sei, das Projekt von der Stadt Göttingen auf den gesamten Landkreis auszudehnen.
Für „Open Expo“ habe der Verein Schulen aller Schulformen angeschrieben. „Das Klimabewusstsein ist ja sonst eher nur in Umfragen zur Meinungsforschung ein Thema“, sagte Hoffmann. In ihren Bildern zeigen die Mädchen und Jungen seiner Meinung nach ein klares Meinungsbild zu den Folgen des Klimawandels. „Mich hat insbesondere beeindruckt, mit welcher Intensität sich die Schüler mit dem Thema auseinandergesetzt haben“, sagte Hoffmann. Auf den Bildern sei beispielsweise ein Grill zusehen, auf dem außer Würstchen auch Menschen aufgrund der Folgen der Erderwärmung gegrillt werden. Einfluss auf die Werke der Mädchen und Jungen haben aber auch die Geschichten geflüchteter Kameraden gehabt, so wie etwa bei der Vorstellung eines heißen überfüllten Zeltes. Ein Thema sei die zudem die Vermüllung der Meere gewesen. „Hier haben die Kinder einen Fisch aus Plastik gestaltet, da sie befürchten, dass die Tiere irgendwann nur noch als Plastik bestehen“, berichtete Hoffmann. Aus Sicht von Siegfried Lieske (Grüne), Dezernent für Jugend, Schule und Ordnung, habe der Verein den Kindern mit dem Projekt ein Sprachrohr gegeben.
„Ein Dank gilt an die Lehrer, die unser Projekt unterstützt haben und an die Stadt, dass wir die Bilder hier ausstellen können“, sagte Hoffmann. Die Bilder sind bis zum 9. März im Neuen Rathaus zu sehen. Die Werke seien gegen eine Spende auch für kleine Ausstellungen erhältlich. Alle 200 Bilder sind im Internet unter http://klimaschutz-goettingen.de abrufbar.
Von Vera Wölk