In mancher TV-Werbung fliegen die Weihnachtsbäume nach dem Fest schnöde auf die Straße, in Steina hingegen wird ihr Ende regelrecht zelebriert. Am Sonnabend veranstaltete der Förderverein Dorfgemeinschaft mit Einwohnern und Gästen eine besondere Aktion zum Jahresauftakt: Auf dem Platz vor dem Glasmuseum beziehungsweise der Kirche wurden die Weihnachtsbäume der Einwohner geschreddert.
Das Prinzip des Wintermarktes war dabei einfach wie eh und je: Baum mitbringen - und dann bei Speis und Trank klönen. „Seit etwa sieben Jahren feiern wir das Fest bereits in dieser Form“, erläuterte Ortsbürgermeister Frank Kellner, der mit seiner Motorsäge manchen Baum noch kurz zerkleinerte, ehe dieser in den Schredder ging.
Viele fleißige Helfer im Einsatz
Aber nicht nur dort waren mit Kellner fleißige Helfer im Einsatz, sondern auch an anderer Stelle: Zwischen Museum und Kirche waren ein Pavillon und Bänke aufgestellt sowie der Grill- und Getränkestand untergebracht.
Im Glasmuseum selbst wärmte sich mancher nicht nur auf, sondern genoss bei einer Tasse Kaffee ein Stück der zahlreichen Torten und Kuchen, die die Steinaer für den Anlass gebacken hatten.
Nachfolger des Weihnachtsmarkts
Wie Frank Kellner erklärte, ist das heutige Winterfest ein Nachfolger des Weihnachtsmarktes, den Steina früher auf dem Platz am Anger veranstaltete. Damals war es so, dass sogar stets Touristen und Einwohner von Bad Sachsa in einer Fackelwanderung zu dem Fest kamen.
Da gerade im Dezember die Fülle an Veranstaltungen sehr groß sei, habe man sich letzten Endes vor knapp zehn Jahren dazu entschlossen, die Feier in ein Winterfest umzufunktionieren und in den Januar zu verlegen.
Dass die Idee weiterhin funktioniert, zeigte sich trotz des eher schlechten Wetters. Bei Dauerregen kamen immer wieder Einwohner vorbei, die erst ihren Baum entsorgen ließen – und im Anschluss bei Bratwurst, Suppe sowie Glühwein oder Punsch ein bisschen klönten.
Fest von den Einwohnern
„Es ist ein Fest von den Einwohnern für die Einwohner, wobei Gäste natürlich immer willkommen sind“, erläutert Frank Kellner. „Wir starten damit als Dorfgemeinschaft entspannt in das neue Jahr.“ Und dies gelang perfekt: denn der Platz war trotz Regens stets besucht.
Von Thorsten Berthold