Der Zoll, die Polizei und das Gewerbeaufsichtsamt Hannover haben in einer gemeinsamen Aktion mehrere Paket- und Kurierdienste kontrolliert. Dabei stellten die Finanzkontrolle Schwarzarbeit und die Polizisten 91 Verstöße fest. Ermittelt wurde laut Hans-Werner Vischer, Sprecher des Hauptzollamtes Hannover, in zwei Paketzentren in Lehrte und Laatzen – insgesamt waren 53 Zöllner, 36 Polizisten und vier Mitarbeiter des Gewerbeaufsichtsamtes vor Ort. „Überprüft wurden 217 Arbeitnehmer, die für 36 verschiedene Unternehmen tätig waren“, sagt Vischer. Die Kontrolle fand bereits am 8. Februar statt, doch erst jetzt teilte die Behörde das Ergebnis mit.
Am häufigsten stellte der Zoll Verstöße gegen den Mindestlohn fest: In 31 Fällen liegt demnach der Verdacht vor, dass er unterschritten wurde. 18 weitere Ermittlungen wurden eingeleitet, weil die Angestellten nicht bei der Sozialversicherung angestellt waren – also schwarz arbeiteten. Außerdem gab es vier Fälle, in denen die Arbeit illegal aufgenommen wurde, und in sechs Fällen stellte der Zoll den „Missbrauch von Sozialleistungen“ fest, sagt Vischer. Darüber hinaus habe es 20 kleinere Beanstandungen gegeben. Vischer: „Alle Fälle bedürfen weiterer Ermittlungen der Finanzkontrolle Schwarzarbeit.“
Zusteller hatte Kokain genommen
Doch auch die Polizei wurde fündig: Demnach hatte ein Fahrer Kokain genommen und saß hinter dem Steuer seines Fahrzeugs. Des Weiteren ging ein Mann trotz fehlenden Führerscheins seiner Zustellertätigkeit nach. Ein Wagen besaß außerdem keine Kennzeichen und ein Auto hatte keine Pflichtversicherung. Darüber hinaus ertappten die Ermittler drei Kuriere, die mit Handy am Ohr am Steuer saßen.
Von pah