Dem Publikum werde an diesem Sonnabend von 19 bis 21 Uhr in Goslar „in imposanter Kulisse ein spannendes Programm“ geboten, so das Team um Martina Fragge, Kommunikationsleiterin der Niedersächsischen Musiktage. Der Titel des Konzerts lautet „In Klang gegossen“. Solist ist der junge Geiger Emmanuel Tjeknavorian: Er spielt das „ergreifende Violinkonzert“ von Jean Sibelius – Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47.
Tjeknavorian steht am „Anfang einer großen Karriere“
Der 23-jährige Österreicher steht am „Anfang einer großen Karriere“, so Fragge. Beim Sibelius-Wettbewerb 2015 wurde er für die beste Interpretation dieses Violinkonzerts ausgezeichnet. Tjeknavorian interpretiert die geheimnisvollen Stimmungen des Werks: „Wenn ich spiele, bin ich manchmal wahnsinnig depressiv, manchmal habe ich die unglaublichsten Glücksgefühle und muss lächeln. Und wenn die Musik ins Mysteriöse geht, dann bewirkt das auch etwas bei mir“, sagte er in einem Interview. Tjeknavorian ist Auswahlkünstler des „Rising Star“-Programms der European Concert Hall Organization 2017/2018.
„Maschinenmusik“ erinnert an die Geräusche einer großen Fabrik
Alexander Mossolov (1900 bis 1973) war „einer der fortschrittlichsten Komponisten Russlands im 20. Jahrhundert“, so die Veranstalter. Er schrieb technische Musik, als es Techno noch gar nicht gab. Seine Komposition „Die Eisengießerei“ hat er selbst als „Maschinenmusik“ bezeichnet. Sie erinnert an die Geräusche einer großen Fabrik: ständig wiederkehrende Motive, „die einen kraftvollen Fluss erzeugen, über dem sich monumentale Klänge aufbauen“. Das GSO spielt „Die Eisengießerei“ aus dem Ballett „Stahl“ op. 19. Das Besucherbergwerk Rammelsberg (Sclosserei) in Goslar sei wie geschaffen für diese Musik.
Peter Tschaikowskys 4. Sinfonie f-Moll op. 36 „Fatum“ (1877) bildet den Abschluss dieses klangstarken Programms. Mit dem Göttinger Symphonie Orchester ist der neue GSO-Chefdirigent Nicholas Milton zum ersten Mal bei den Niedersächsischen Musiktagen vertreten.
Rammelsberg seit 1992 Unesco-Welterbe
Der Rammelsberg ist eine der bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands und seit Jahrtausenden vom Bergbau geprägt. Seine reichen Blei-, Zink- und Kupfererzgruben zogen im Mittelalter die deutschen Könige nach Goslar und waren über Jahrhunderte hinweg der Motor für Handel und Gewerbe am nördlichen Harzrand. Seit 1992 stehen das Bergwerk Rammelsberg und die Altstadt von Goslar auf der Unesco-Liste des Weltkulturerbes.
Der NDR begleitet die Niedersächsischen Musiktage als Medienpartner. NDR Kultur, NDR 1 Niedersachsen und Hallo Niedersachsen berichten ausführlich und überregional über die Niedersächsischen Musiktage.
Karten für das Konzert am 29. September im Besucherbergwerk Rammelsberg in Goslar sind erhältlich in den Geschäftsstellen des Göttinger, Weender Straße 44, und des Eichsfelder Tageblatts (Marktstraße 9 in Duderstadt). Eintrittspreise: zwischen 20 und 30 Euro. Informationen: gturl.de/musiktage2018; www.musiktage.de
Von Stefan Kirchhoff