Doch selbst bei einer erneuten Niederlage und einem Heimerfolg des BCM Gravelines Dunkerque über das noch sieglose russische Team Lokomotiv Kuban sind die Göttinger so gut wie sicher für die Zwischenrunde qualifiziert, in die die ersten Beiden einziehen.
Vor der Begegnung belasten allerdings zwei Unsicherheitsfaktoren die Veilchen. Bis zum Redaktionsschluss war unklar, ob Chris Oliver und Chris McNaughton heute Abend werden auflaufen können. Beide hatten sich am Sonntag in Ludwigsburg verletzt. Oliver hatte sich bei seiner letzten Offensivaktion Sekunden vor Schluss das Knie verdreht, und McNaughton war zuvor bei einem Zweikampf mit dem Ex-BGer Kyle Bailey umgeknickt. Eine genaue Diagnose über die Schwere der Verletzungen stand gestern noch aus.
Meeks muss sich zeigen
„Ich gehe erst einmal davon aus, dass die Beiden nicht spielen können“, erklärte BG-Trainer John Patrick. „Trotzdem glaube ich fest daran, dass wir mit der Unterstützung unseres phantastischen Publikums eine gute Chance haben zu gewinnen. Es müssen halt andere ihre Chance nutzen und zeigen, was sie können.“ So erwartet der Coach nicht zuletzt von Michael Meeks, dass er die Lücke schließen wird, die McNaughton und Oliver unter den Körben hinterlassen würden.
Darüber hinaus setzt er darauf, dass Ben Jacobson und Robert Kulawick nach längerer Durststrecke zu alter Form auflaufen – was sie in Ludwigsburg schon angedeutet hätten. Zudem soll Tobias Welzel zeigen dürfen, dass er eine Bereicherung für die Mannschaft ist.
Patrick weiß genau, was sich ändern muss, um unnötige Niederlagen wie in Podgorica oder Ludwigsburg zu vermeiden: „Unser Hauptproblem war in beiden Spielen das gleiche. In der Eins-gegen-Eins-Verteidigung waren einige nicht konzentriert und aggressiv genug.“ Um zu verhindern, dass die treffsicheren Distanzschützen der Montenegriner wie Marko Simonovic, Nemanja Gordic oder Boris Savovic freie Würfe bekommen, müsse die Außen-Verteidigung konsequenter arbeiten und das von Ex-Alba-Berlin-Spielmacher Goran Jeretin dirigierte Setplay frühzeitig gestoppt werden. Zwölf erfolgreiche Dreier von Buducnost gegenüber nur fünf der Veilchen waren ein wesentlicher Faktor für die Niederlage im Hinspiel.
Konsequent gegenhalten
„Podgorica spielt sehr aggressiv, schnell und ein starkes Pick and Roll“, zählt Patrick die weiteren Qualitäten der Mannschaft von Trainer Dejan Radonjic auf. Hier müssten die Göttinger dagegenhalten, frühzeitig und konsequent penetrieren, um sich möglichst viele Ballgewinne zu erkämpfen. Trotz aller Härte müssen die Veilchen nach Möglichkeit eine so extrem hohe Foulbelastung wie in Podgorica (35 gegenüber 23) vermeiden. Jason Boone, John Little, Taylor Rochestie und Chris Oliver mussten damals das Parkett mit Foulhöchstzahl verlassen, und Dwayne Anderson sowie Chris McNaughton, jeweils mit vier Fouls belastet, mussten sich in der Entscheidungsphase in der Abwehr arg zurücknehmen. 38 verwandelte Freiwürfe (von 46) der Montenegriner (BG 17/24)waren ein weiterer entscheidender Faktor für die Niederlage.
Tickets für die Partie seien noch genügend vorhanden, erklärte BG-Pressesprecher Björn-Lars Blank. Es gibt sie in der BG-Geschäftsstelle (Weender Landstraße 8-10) oder ab 17.30 Uhr an der Abendkasse.
Michael Geisendorf