Am diesjährigen Aufstieg der Sportfreunde (SF) Söhre in die Oberliga Niedersachsen hat ein ehemaliger Nationalspieler mitgebastelt. Der 46-jährige Sven Lakenmacher war in seiner Karriere für den SC Magdeburg, den TV Großwallstadt, Portland San Antonio, den TuS Nettelstedt und den Zweitligisten Eintracht Hildesheim aktiv. 47 Länderspiele mit 93 Toren haben die Statistiker notiert.
Nun hat Lakenmacher in gut einem Jahr den kleinen Klub Söhre ganz groß herausgebracht. Bei den Verhandlungen mit dem Ex-Profi sei es weniger ums Geld gegangen, betont der SF-Vorsitzende Matthias Ihmann. Vielmehr hätten die Söhrer ein anderes Pfund in die Waagschale werfen können: Lakenmacher arbeitet als Angestellter der Sparkasse Hildesheim in der Zweigstelle Diekholzen, ist dort im Versicherungsservice tätig. Nur ein paar hundert Meter weiter steht die Steinberghalle, in der die Sportfreunde spielen und trainieren.
„Ich war froh, in Hildesheim bleiben zu können, bei Familie und Arbeit“, sagt Lakenmacher. Mittlerweile ist Söhre mit 5:5 Punkten in der Oberliga angekommen. Zuletzt schlug der Liganeuling den Spitzenreiter Großenheidorn mit 32:31. Bester Torschütze war mit acht Treffern Maximilian Kolditz. Der 26-jährige gelernte Linksaußen und Mittelspieler wurde beim SC Magdeburg ausgebildet und war zuletzt für die HF Springe in der 3.Liga am Start.
„In der Mannschaft spielen auch viele Eigengewächse“, berichtet Ihmann. Sein Sohn Niklas Ihmann - aktuell mit 40 Treffern bester Werfer - hat bereits mit vier Jahren bei den Minis mit Handballspielen angefangen und sämtliche Jugendteams der Sportfreunde durchlaufen. Bruder Yannik Ihmann hatte in der vergangenen Saison ein Doppelspielrecht, spielte für A-Jugend von Eintracht Hildesheim in der Bundesliga. Nun konzentriert er sich allein auf Söhre.
„Unser Ziel ist erst einmal der Klassenerhalt“, sagt Ihmann. „Mittelfristig wollen die Sportfreunde Söhre ein fester Bestandteil der Oberliga Niedersachsen werden. Mehr ist sicher aus heutiger Sicht nicht drin.“
Von Ferdinand Jacksch