Da gibt es den 26-jährigen Programmierer Bastian Kalusche, der eigentlich nie tanzen wollte. „Dann habe ich 2007 wegen des Männermangels gezwungenermaßen an einem Crashkurs an der Albert-Schweitzer-Realschule in Adelebsen teilgenommen“, sagt Kalusche über die Anfänge. „Das hat mir dann relativ viel Spaß gemacht.“ Heute tanzt Kalusche mit der Standard-Formation in der 1. Liga, ist amtierender Deutscher Vizemeister, Teilnehmer an der Weltmeisterschaft 2016 in Ungarn und mit dem Göttinger Team am 25. Februar im russischen Sotschi bei der Europameisterschaft am Start.
Auch die 30-jährige Lehrerin Mieke Zimmermann kann sich ein Leben ohne Tanzen nicht mehr vorstellen. Die geborene Groeneveld ist seit rund zwei Jahren mit einem Tanzlehrer verheiratet ist – mit Markus Zimmermann, dem Cheftrainer der Göttinger Formation. Angefangen hat sie in der Grundschulzeit mit Ballett. Weiter ging es mit dem ersten Tanzkurs und 2002 dann mit dem ersten Abschlussball, „bei dem mich mein Tanzpartner versetzt hatt und einfach nicht zum Ball erschien. Ich war einfach völlig aufgelöst. Allerdings hat sich dann alles zum Guten entwickelt, da ich einen Tanzpartner zugeteilt bekam, der damals in der Formation getanzt und mir davon erzählt hatte,“ berichtet Zimmermann. „Vielleicht ist damit auch der Grundstein und damit die Begeisterung für diesen Sport gelegt worden“, sagt die dienstälteste Tänzerin der A-Formation.
Ebenso hat den 28-jährigen Unternehmensberater Winfried Reimann die Faszination des Tanzsports gepackt. Mit 15 Jahren hat er in Lüneburg seinen ersten Kurs besucht. „Damals hatte ich eigentlich dazu wenig Lust und wurde nur von ein paar Freunden mitgeschleppt, um mir einmal die erste Stunde anzugucken“, erzählt Reimann. „Das hat mir dann aber gleich so viel Spaß gemacht, dass ich bis heute dabeigeblieben bin.“ 2010 kam Reimann zum Studium nach Göttingen: „Noch bevor ich das erste Mal in der Uni war, habe ich angefangen, in der A-Formation zu tanzen.“
Der 24-jährige Informatik- und Sport-Student Christopher Linne ließ sich 2008 auf einen Tanzkurs ein. „Der Start in die ersten Stunden in der Tanzschule Krebs war etwas zäh“, erinnert sich Linne, der dann aber recht schnell begeistert war. „Dabei waren meine Eltern im Jahr zuvor mit der Idee von Tanzunterricht noch auf Ablehnung meinerseits gestoßen.“ Mittlerweile ist der Sportart treu fast zehn Jahre treu geblieben. Verletzungen und krankheitsbedingte Ausfälle haben Linne nie aus der Bahn geworfen. Aktuell ist sein Einsatz beim Heimturnier wegen eines lädierten Knies gefährdet.
Von Ferdinand Jacksch