Die Therapie erfolgt zunächst mit Psychotherapie oder Medikamenten (Antidepressiva). Etwa 1/3 der Patienten sprechen nicht oder unzureichend auf diese ersten Behandlungen an, man spricht dann von Therapieresistenz. Gemäß Leitlinien wird dann oft eine sogenannte Elektrokonvulsionstherapie (EKT) empfohlen.
Elektrokonvulsionstherapie
Bei der EKT wird im Rahmen einer kurzen Narkose das Gehirn mittels Elektroden im Stirnbereich stimuliert und zu einer etwa 30-60 Sekunden dauernden synchronen Aktivität der Nervenzellen angeregt. Durch diesen therapeutischen Krampfanfall kann sich der krankheitsbedingt gestörte Stoffwechsel im Gehirn normalisieren. Die Behandlung wird 2 bis 3-mal pro Woche im Rahmen einer stationären Behandlung durchgeführt. Mit Erfolgsraten von 50 bis 95% je nach Art der Depression ist die EKT das wirksamste Behandlungsverfahren. Nebenwirkungen können im Sinne von vorübergehenden Gedächtnisstörungen und Kopfschmerzen auftreten. Die Patienten selber geben für die Therapie ein gutes Nutzen-Risiko-Verhältnis an. Ist die Akutbehandlung erfolgreich, kann sich eine sogenannte Erhaltungs-EKT anschließen.
Vagusnervstimulation
Sollte der Patient auch durch EKT keine langfristige Besserung erreichen oder kommt diese nicht in Frage, kann die Vagusnervstimulation (VNS) eine Alternative darstellen, die bislang nur an wenigen spezialisierten Zentren angeboten wird. Hier wird in einem kurzen operativen Eingriff im linken Halsbereich eine Elektrode im Bereich des Vagusnervs angebracht. Der Arzt kann deren Aktivität wie bei einem Herzschrittmacher von außen programmieren. Die Stimulation kann dann im Verlauf mehrerer Monate ebenfalls zu einer Beeinflussung des Hirnstoffwechsels und damit einer Verbesserung der depressiven Symptomatik führen. r
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Universitätsmedizin Göttingen
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