Das internationale Forschungsteam unter Beteiligung des Instituts für Astrophysik der Universität Göttingen hat seine Ergebnisse der Betrachtung des Gasplaneten WASP-69b in der Fachzeitschrift Science vorgestellt. Der extrasolare Gasplanet zieht einen kometenähnlichen Schweif aus Heliumpartikeln hinter sich her.
Das Carmenes-Instrument wurde verwendet, um die Athmosphäre des Gasplaneten zu beobachten. Das 3,5-Meter-Teleskop des Calar Alto Observatoriums ist in Almería, Spanien, installiert und ermöglicht den Forschern sowohl sichtbares als auch infrarotes Licht zu untersuchen. WASP-69b wurde beobachtet, als er vor seinem Zentralstern vorüberzog. Einen Teil des Sternlichts verdeckten der Planet und seine Atmosphäre dabei. „In einem Bereich des Spektrums, in dem Heliumgas Licht absorbiert, haben wir eine größere und länger anhaltende Verdunklung des Sternenlichtes beobachtet“, sagte Hauptautorin Lisa Nortmann, ehemalige Doktorandin am Institut für Astrophysik Göttingen. „Die längere Dauer dieser Absorption lässt den Schluss zu, dass der Planet einen Schweif hat.“
Insgesamt fünf Planeten sowie die Zentralsterne der fünf Exoplaneten wurden von der Forschungsgruppe betrachtet. Es gebe Hinweise darauf, dass Helium in den Atmosphären der Planeten registriert werde. „Dies ist ein erster großer Schritt, um herauszufinden, wie sich die Planeten-Atmosphären im Laufe der Zeit entwickeln“, sagt Mitautor Dr. Mathias Zechmeister vom Institut für Astrophysik Göttingen. „Die Ergebnisse solcher Studien könnten bestätigen, dass hochenergetische Strahlung vom Zentralstern die gasförmige Hülle von Gasplaneten abstreifen kann. So könnten sie sich in felsige Planeten mit einer ähnlichen Dichte wie der Venus oder der Erde verwandeln.“
Von Claudia Bartels