Nach acht Jahren Pause erfährt die Gastprofessur für Literaturkritik an der Universität eine Fortsetzung als Anna-Vandenhoeck-Gastdozentur. Im Sommersemester übernimmt der als Literaturkritiker der Süddeutschen Zeitung bekannte Literaturwissenschaftler und Journalist Dr. Lothar Müller die Dozentur in der Abteilung Komparistik. Zum Auftakt hält Müller am Mittwoch, 17. April, um 18.15 Uhr einen öffentlichen Vortrag im ZHG 006 unter dem Titel „Faits divers. Randbemerkungen zur Literaturkritik“.
Brücke zwischen Uni und literarischem Leben
Die in Kooperation mit dem Göttinger Verlag Vandenhoeck & Ruprecht ins Leben gerufene Dozentur sei als Fortsetzung der von Heinz Ludwig Arnold etablierten Gastprofessur für Literaturkritik konzipiert, teilt Imme Gageritz vom Seminar für Deutsche Philologie mit. Die von 1997 bis 2011 erfolgreich durchgeführte Professur habe neben Literarischem Zentrum und Lichtenberg-Poetikdozentur zu den Institutionen gehört, mit den Arnold eine Brücke zwischen Universität und literarischem Leben geschlagen habe.
Praxisseminar zur Literaturkritik
Jährlich soll nun im Sommersemester eine renommierte Berufskritikerin oder ein Kritiker berufen werden, um im Rahmen eines Seminars Studierenden Übungen in Literaturkritik anzubieten. Das Seminar sei binnen weniger Stunden ausgebucht gewesen, Lothar Müller erst kürzlich für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019 nominiert worden, berichtet Gageritz. Der öffentliche Vortrag, der ebenfalls Teil des neuen Formates sei, schließe an die erste Seminarsitzung an.
Von Kuno Mahnkopf