An der Decke wurde die provisorisch verdeckte spätere Lichtöffnung geöffnet, eine Kette senkte sich herab, wurde mit dem mit Schleifen in grün-weiß, rot-weiß und schwarz-gelb geschmückten Richtkranz im Foyer verbunden und zog die Krone durch die Decke hinauf auf das Dach. Danach waren Hoffmann und seine Kollegen von der Firma „GP Günter Papenburg“ erleichtert über das gelungene Kran-Manöver. So etwas haben die erfahrenen Bauleute noch nicht erlebt. Außergewöhnlich wie das Richtfest-Ritual ist auch der Neubau auf dem Nordcampus.
Im April 2014 will das seit 1946 in Katlenburg-Lindau ansässige MPS den Forschungsbau, der 10 000 Quadratmeter Nutzfläche bietet, mit 320 Mitarbeitern beziehen. Labore, Mess- und Reinräume, Ballonhalle, Werkstätten, Bibliothek, Hörsaal, Kindertagesstätte, Cafeteria und Gästewohnungen bietet der etwa 50 Millionen Euro kostende Neubau im Justus-von-Liebig-Weg.
Testanlage für Weltrauminstrumente
Das MPS sei das fünfte Max-Planck-Institut in Göttingen „und damit entsteht in Göttingen eine Max-Planck-Hochburg“, sagte Ministerpräsident David McAllister (CDU). Für die noch fehlende Testanlage für Weltrauminstrumente, die Thermal-Vakuumkammer, teilte McAllister mit, dass das Land die dafür noch fehlenden 800 000 Euro übernehmen wird. An dem Neubau ist das Land mit 11,5 Millionen Euro beteiligt.
Kleiner war nach Angaben von McAllister der Preis des Geschenks der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) für ihn. „Ich danke für das Geschenk im Wert von 9,99 Euro“, sagte der Jurist. MPG-Bauleiter Dieter Grömling hatte einen besonderen Whisky für McAllister dabei: „Slyrs“ vom bayerischen Schliersee.
Prof. Ulrich Christensen, geschäftsführender MPS-Direktor, hatte auch Präsente parat und überreichte Meteoritenteile vom Kleinplaneten Vesta. „Der Splitter aus dem fernen Weltraum zeigt, dass das, was in Niedersachsen gemacht wird, nicht nur weit, sondern sehr, sehr weit über die Landesgrenzen hinausreicht“, sagte Christensen mit Blick auf die Weltraummissionen, an denen das MPS beteiligt ist. Zu den Beschenkten zählte auch Universitätspräsidentin Prof. Ulrike Beisiegel. Die Universität hatte zur Amtszeit von Präsident Kurt von Figura das Grundstück kostenlos zu Verfügung gestellt. Seit August 2011 wird es bebaut. An der nächsten „Göttinger Nacht des Wissens“ im Herbst 2014, so wünschte es sich Beisiegel, soll das MPS seine Forschungsaufgaben zeigen.