Seit vier Wochen ist Thümler im Amt. An seinem ersten Arbeitstag habe er drei Aktenordner auf den Schreibtisch gelegt bekommen zu den Bauvorhaben der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) . Darin seien viele Aktenvermerke gewesen, die er umgehend gestoppt habe, erklärte Thümler. Das Problem: Die Abstimmung zwischen den beteiligten Ministerien und der Staatskanzlei, wie die Bauarbeiten begleitet werden müssen, sei ungeklärt. Thümler: „Wir müssen grundsolide planen, bevor wir überhaupt anfangen.“ Doch der Minister ist optimistisch, dass dies im Jahr 2018 zum Abschluss kommt.
Den Planern der Universitätsmedizin stellt er ein gutes Zeugnis aus. Sie seien viel weiter als Hannover. „Göttingen könnte loslegen. Das geht aber nicht, bevor der Overhead bei uns steht“, sagt Thümler und erklärt den Vorsprung auch mit dem Status als Stiftungsuniversität.
Die beiden Baumaßnahmen seien laut Thümler frühestens 2038 beendet. Die Kosten für die UMG und die MHH, die bislang auf 2,1 Milliarden Euro geschätzt werden, hält er für zu niedrig angesetzt. „Natürlich wird das teurer.“ Ein Problem sei beispielsweise, dass die medizinischen Gebäude in zehn Jahren noch funktionieren müssten. Wie das aussehen müsste, sei schwer vorherzusagen. Thümler legte sich im Hinblick auf die Baukosten festfest: „Wir werden keine belastbaren Zahlen bekommen.“
Von Peter Krüger-Lenz