Sensoren sollen das Corona-Virus optisch erkennbar machen: Forschung UMG

An einem Projekt zur optischen Erkennung des Corona-Virus arbeiten Forscher an der Georg-August-Universität und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die Erkennung und Diagnostik des Coronavirus sei, so teilt es Andrea Tiedemann von der Pressestelle der Uni mit, eine der wichtigsten Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie. Allerdings sei die bisher genutzte Technologie bei Weitem noch nicht so schnell, präzise und verfügbar wie es wünschenswert wäre. Die Volkswagenstiftung fördert das Projekt, in dem Nanosensoren zur schnellen optischen Erkennung des Virus entwickelt werden. Für die zusätzliche und schnelle Forschung im kommenden Jahr habe die Stiftung 120 000 Euro bereitgestellt. Die winzigen Sensoren würden aus Materialien aufgebaut, die in einem für den Menschen nicht sichtbaren Bereich des Lichts leuchten. Diese Materialien würden chemisch so modifiziert, dass sie virale Bausteine erkennen und unterscheiden könnten. Sobald das Virus oder virales Material in ihrer Umgebung auftauche, veränderten sie ihr optisches Signal und erlaubten so den direkten und vor allem schnellen Nachweis. „Mit diesem Ansatz wollen wir einerseits die grundsätzliche Anwesenheit des Virus erkennen, aber auch Hinweise auf die Infektiösität des Virus und die Infektionsgefahr für Patienten gewinnen“, so die Projektleiter Dr. Sebastian Kruss vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen und Prof. Uwe Groß, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie der UMG. „Dadurch könnte eine schnelle, unkomplizierte Vor-Ort-Diagnostik ohne Bedarf für größere Laborgeräte ermöglicht werden.“ Das Projekt baue auf bereits seit drei Jahren laufender Forschung und Technologie zur berührungsfreien optischen Detektion von anderen Krankheitserregern, wie Bakterien, auf, so Tiedemann weiter. Auch die bisherige Arbeit sei von der Volkswagenstiftung gefördert worden. Dadurch solle schon innerhalb der einjährigen Projektlaufzeit evaluiert werden, ob diese neue Technologie eine breite Anwendung finden und einen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie leisten könne. Lesen Sie auch Göttingen: Klinik für Hämatologie und Onkologie ist weltweit Spitze HAWK Göttingen forscht zu Heißmangel mit Plasmaeinheit für Wäsche Wie lässt sich Sterbebegleitung in Corona-Zeiten verbessern? MHH an Großprojekt beteiligt Von Claudia Bartels