„Service Learning“: Menschen lernen, indem sie Projekte entwickeln, die ihrerseits anderen helfen, etwas zu lernen. Die Universität Göttingen hat für dieses Lehr- und Lernmodell einen Leitfaden entwickelt, der Dozenten helfen soll, „Service Learning“ Studierenden zu vermitteln.
Denn an der Universität gibt es viele Beispiele für „Service Learning“: Studierende brächten Schülern aus sozialen Brennpunkten Schwimmen bei oder entwickelten eine App, mit der man eine Stadtführung durch Göttingen zum Thema Nationalsozialismus machen kann, heißt es in der Pressemitteilung der Uni. Die Idee des Lernens durch den Dienst an der Gemeinschaft könne vielfältig umgesetzt werden – auch in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Region. Mit „Service Learning“ könne aktive Problemlösung für aktuelle Herausforderungen betrieben werden.
Selbstwirksamkeit und soziale Kompetenz
„Der Leitfaden soll Lehrende zur Anwendung entsprechender Lehrformate ermutigen, sie bei deren Gestaltung unterstützen und so den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Gesellschaft weiter fördern“, sagt Andrea Bührmann, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Chancengleichheit an der Universität. Gleichzeitig sei „Service Learning“ eine Möglichkeit für Studierende, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken und zu erfahren, wie es ist, etwas zu verändern, weiß Susanne Martini von der Abteilung Studium und Lehre: „In diesen Projekten können Studierende Selbstwirksamkeit erfahren sowie zahlreiche fachliche und soziale Kompetenzen entwickeln.“
Der Leitfaden soll Dozenten veranschaulichen, wie „Service Learning“-Projekte und andere gemeinwohlorientierten Lehr- und Lernformate funktionieren und welchen Nutzen sie für Teilnehmer und Allgemeinheit haben – von der Suche nach Kooperationspartnern über die Klärung von Erwartungen bis zu geeigneten Veranstaltungsformen und der Sicherung der Nachhaltigkeit des Engagements. Die Herausgeber des Leitfadens wollen auch öffentlichen Einrichtungen dabei helfen, „Service Learning“ umzusetzen. Der Leitfaden und weitere Materialien sind auf der Website der Universität abrufbar.
Von Tammo Kohlwes