Auf eine rund 8400 Kilometer weite Reise haben sich von Göttingen aus Vanillekipferl, Christstollen und ganz viel Schokolade gemacht. Aus dem südniedersächsischen Wohnzimmer ging es nach Südkorea. Hinter der Aktion stand eine Gruppe von ehemaligen Göttinger Stipendiaten der koreanischen Kim Hee-Kyung Stipendien-Stiftung.
„Eigentlich sollte es ja ein offizielles Treffen mit dem Universitätspräsidenten geben“, erklärt Soziologiestudent Stefan Griese, „aber dann kam Corona dazwischen, und wir wollten trotzdem mit unseren Stiftern in Kontakt bleiben – erst recht, nachdem wir in Seoul so viel geboten bekommen haben.“ So enstand die Idee für die süßen Weihnachtspakete. „Sozusagen als Kulturaustausch durch den Magen.“
„In Südkorea wurden wir zu formellen Alumni-Treffen eingeladen, haben an Workshops teilgenommen und viele hochrangige Göttinger Alumni kennengelernt. Wie in Deutschland geht Dankbarkeit dort auch durch den Magen.“ erklärt Max Remke, während er Pralinen-Packungen sorgsam in eines der Pakete stapelt. „Wir haben versucht, ein typisch deutsches Sortiment zusammenzustellen.“ Also gab es Lebkuchen und Schokolade, „die in Korea nicht annähernd so populär ist wie hierzulande“.
Roswitha Brinkmann, die ehemalige Leiterin des Internationalen Büros, hatte 2008 die Auslandsrepräsentanz der Universität Göttingen in Seoul aufgebaut. Obwohl inzwischen im Ruhestand, pflegt sie im Rahmen eines Alumni-Netzwerkes noch immer Kontakte zu den koreanischen Alumni: „Südkorea hat eine der größten Göttinger Alumni-Gruppen weltweit. Ich freue mich sehr, dass nun – trotz Corona – eine neue Generation die Kontakte zu den Alumni weiter in Schwung hält.“
Die Kim Hee-Kyung Stipendien-Stiftung selbst ist eng mit Göttingen verbunden. Ihre langjährige Leiterin Prof. Kim Chung-Ok hatte selbst in den 1960er-Jahren in Göttingen Germanistik studiert. Begeistert von der kritischen Offenheit der europäischen Geisteswissenschaften kam ihr hier auch die Idee für die Kim Hee-Kyung Stiftung für Geisteswissenschaften, die dieses kritische Denken nach Korea tragen sollte und auch heute noch jährliche Stipendien an junge Göttinger Studenten der Geisteswissenschaften vergibt.
Von red