Aus. Vorbei. Gescheitert. Die Georg-August-Universität Göttingen wird nicht den Status einer Exzellenz-Uni erhalten. Das ist eine dramatische Nachricht, denn es geht um Geld, um viel Geld, um Existenzen, um perfekte Bedingungen für eine freie Forschung. Nur ein sogenanntes Cluster hat die Hürde bei der Deutschen Forschungsgesellschaft genommen – zwei hätten es sein müssen, vier Göttinger Cluster waren im Rennen.
Man kann nur erahnen, wie es in den Köpfen der Beteiligten aussieht, wie groß die Enttäuschung ist – bei den Wissenschaftlern, im Präsidium der Uni, vor allem bei Präsidentin Ulrike Beisiegel, aber auch bei der Stadt, den Unternehmern. Göttingen hat verloren.
Die Schockstarre wird noch eine Weile andauern, bis jedem klar wird, welche Chancen verpasst wurden. Für Ulrike Beisiegel ist es eine tragische Niederlage. Sie ist in ihrer zweiten Amtszeit und hat immer betont, dass es für sie nur ein Ziel gibt: den Exzellenzstatus für die Georg-August-Universität. Ihre Kritiker werden jetzt die Messer wetzen, das wird sie wissen. Und es werden keine einfachen Sitzungen, auch das wird sie wissen. Es darf aber nicht darum gehen, jetzt schnell eine Präsidentin aus dem Amt zu jagen, denn im Mittelpunkt muss die Georg-August-Universität stehen – und keine einzelne Person. Sie will „die Universität stimulieren, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen“, wie sie unlängst im GT-Interview sagte, als es um die Frage des Scheiterns bei der Exzellenzstrategie ging. Diese Zeit sollte man ihr geben. Es gibt zu viele Themenfelder, die noch bearbeitet werden müssen. Stimulieren für den Aufbruch und dann den richtigen Zeitpunkt für einen geordneten Übergang finden – das wird die Aufgabe für die Präsidentin.
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Von Uwe Graells