Uni Göttingen sagt Großveranstaltungen bis Ostern ab

Die Universität Göttingen hat wegen der steigenden Fälle von Corona-Infektionen alle Großveranstaltungen bis Ostern abgesagt. Von der Absage betroffen sind auch die Studieninformationstage, die am Montag, 9. März, und am Dienstag, 10. März, ausgerichtet werden sollten. Dazu hat sich, wie die Hochschule auf ihrer Internetseite mitteilt, ein extra gebildeter Krisenstab der Universität entschieden. Die Leitung des Krisenstabs liegt bei den hauptberuflichen Vizepräsidenten der Universität,Prof. Norbert Lossau und Dr. Valerie Schüller. Der Beschluss gelte für Großveranstaltungen zu denen mehr als 1000 Teilnehmer, darunter auch Gäste von außerhalb erwartet werden. Zu den Studieninformationstagen seien etwa 2 000 Gäste erwartet worden. „Großveranstaltungen können dazu beitragen, das Virus schneller zu verbreiten und machen die Rückverfolgbarkeit von Infektionsketten unmöglich“, heißt es auf der Internetseite der Universität. Ziel der getroffenen Entscheidung sei es, eine weitere Ausbreitung des Virus so weit wie möglich einzudämmen sowie die Gesundheit der Teilnehmer durch verantwortungsbewusstes und präventives Handeln zu schützen. Der Krisenstab der Universität stehe in einem engen Austausch mit den Krisenstäben der Stadt Göttingen und der Universitätsmedizin Göttingen „Wir beobachten die Situation kontinuierlich“, teilt die Universität mit. Die Information auf der Internetseite der Universität würden regelmäßig aktualisiert. Bislang wenige Absagen in der Region: Bevor die Universität Göttingen sich zur Absage von Veranstaltungen entschied, wurden bereits die ITB und die Leipziger Buchmesse abgesagt. Angesichts des Ansteckungsrisikos durch das Coronavirus Covid-19, wurde zudem auch die Hannover-Messe in den Sommer verschoben. In der Region Göttingen sind bislang allerdings nur vereinzelt Veranstaltungen von Ausfällen betroffen. So entschloss sich die Sparkasse Duderstadt, gemeinsam mit der Verlagsleitung des Eichsfelder Tageblatts, das diesjährige „Forum Eichsfeld“ in Duderstadt abzusagen. Auch eine ursprünglich für Freitag, 6. März, geplante Benefizveranstaltung des Berliner Kabarett-Theaters „Distel“ für das Hospizstiftung in Northeim wird verschoben. Auf Tageblatt-Anfrage versicherten Veranstalter aus der Region, dass eine große Mehrheit der Veranstaltungen wie geplant stattfinde. Nach aktuellem Stand soll sowohl die Berufsinformationsmesse GöBit am Sonnabend, 7. März, als auch der Handwerker- und Universitätsball am Sonnabend, 21. März, in der Göttinger Lokhalle stattfinden. Auch für Sportveranstaltungen wie die Spiele der BG Göttingen in der Sparkassen Arena gelten aktuell keine Einschränkungen. Auf ihrer Internetseite hat die Universität Göttingen Hinweise zum Umgang mit dem Virus veröffentlicht. Hier ist auch zu lesen, dass die Absage für Großveranstaltungen gilt und der Krisenstab bei kleineren Workshops entscheide der Krisenstab im Einzelfall nach einer individuellen Gefährdungsbeurteilung. Bei Veranstaltungen bei denen die Universität Mitveranstalter sei, sollen die Verantwortlichen mit den jeweiligen Kooperationspartnern die Situation besprechen, und mögliche Risiken verantwortungsbewusst abwägen. Bei Zweifeln stehe der Krisenstab beratend zur Seite. Von Seiten des Unipräsidiums werden die Mitarbeiter der Universität gebeten nicht notwendige Dienstreisen nach China, egal ob die zu besuchende Region im Risikogebiet liegt oder nicht, zu verschieben. Dienstreisen in Risikogebiete seien derzeit nicht genehmigungsfähig. Auch eine Teilnahme an Konferenzen solle auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden. Wer aus einem Risikogebiet zurückkehre, der solle in den 14 Tagen nach der Rückkehr mobil arbeiten. Sei dies nicht möglich, dann solle in Absprache mit dem Vorgesetzten eine Freistellung für diesen Zeitraum erfolgen. Wissenschaftler, die aus dem Ausland nach Göttingen reisen, sollten wenn möglich einige Tage zu Hause bei ihren Gastgebern verbringen, und von dort aus arbeiten. Plätze bleiben leer: Vertreter der Göttinger Kulturszene wie der Musa, des Apex, des Göttinger Symphonieorchesters sowie des Deutschen und des Jungen Theaters planen aktuell keine Programmänderung in Bezug auf ein mögliches Ansteckungsrisiko. Man behalte die Lage im Blick und orientiere sich an den Handreichungen des Robert-Koch-Instituts, berichtet unter anderem Nils Schmidt vom Jungen Theater Göttingen (JT). Das Team des JT habe dennoch ein verändertes Verhalten der Besucher wahrgenommen. So blieben bei einer Premiere in der vergangenen Woche bereits bezahlte Plätze leer. Die Theatermacher vermuteten einen Zusammenhang mit der Sorge um das Coronavirus. Die Katholische Pressestelle Göttingen und der Evangelisch-lutherische Kirchenkreis vermelden, dass derzeit keine Ausfälle bekannt seien. Auch die Veranstaltungen zum Weltgebetstag am Freitag, 6. März, würden wie geplant durchgeführt. Allerdings folgten viele Kirchen in ihren Gottesdiensten den Richtlinien der Landeskirchen, die gesonderte Hygieneregeln, beispielsweise für die Zeremonie des Abendmahls, empfehlen. Von Vera Wölk und Hanna Rudolph

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