Wissenschaftler haben gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Sauerland das mit 18.000 Hektar wichtigste Produktionsgebiet von Weihnachtsbäumen in Europa untersucht, teilte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt am Montag mit. Danach kämen sogar Vögel, die auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten stehen, wie Baumpieper, Bluthänfling, Fitis, Goldammer und Heidelerche in den Nadelbaumkulturen sehr häufig vor. Die Stiftung förderte das Vorhaben mit rund 200.000 Euro.
Bisher gebe es kaum Untersuchungen zur biologischen Vielfalt und zur Ökologie der Weihnachtsbaumkulturen, erläuterte Professor Thomas Fartmann von der Universität Osnabrück. Die Einführung der Milchquoten in den 1980er-Jahren sei eine Art „Geburtshelfer“ für den systematischen Anbau von Weihnachtsbäumen gewesen. Auf dem nicht mehr benötigten Weideland seien vielerorts Weihnachtsbaumplantagen angelegt worden. Das Sauerland habe sich wegen der Nähe zum großen Absatzmarkt Ruhrgebiet und der guten klimatischen Bedingungen zum bedeutendsten Produktionsgebiet entwickelt.
Allerdings seien die Plantagen Intensivkulturen, betonte Fartmann. Insekten, Pilze und Unkräuter würden mit chemischen Mitteln bekämpft. Umso interessanter sei das große Vogelvorkommen. Darüber hinaus seien Pflanzen, Biotop-Typen und Landschaftsstrukturen untersucht worden. Die Ergebnisse würden zusammen mit den Kooperationspartnern, den Weihnachtsbaumproduzenten und Fachbehörden ausgewertet.
Von epd