Wie arbeitet das Studentenwerk Göttingen im Online-Semester?

Erhebliche Einschränkungen verzeichnet im Online-Semester das Studentenwerk Göttingen. Kerngeschäfte wie der Betrieb von Mensen und Cafeterien sind nicht auf digitale Wege übertragbar. Anderes bleibt: Sozialdienst, Studienfinanzierung und die Psychosoziale Beratungsstelle bieten weiterhin Beratungen an. Prof. Jörg Magull, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Studentenwerks, richtet den Blick nach den ersten Wochen Online-Semester auf ein Leben mit dem Corona-Virus – und berichtet von einer ganz neuen Art der Wertschätzung. „Wir beraten derzeit vor allem telefonisch und per Mail“, sagt Magull. Der Umstieg auf digitale Beratungswege gestalte sich für das Studentenwerk schwierig. Denn: „Man kann Webcams bestellen, aber man kriegt sie im Augenblick nicht geliefert.“ Für alle Formen der Beratung stehe das Studentenwerk außerdem vor der Herausforderung, den Datenschutz zu berücksichtigen. Psychologische Beratung, so Magull, sei beispielsweise ein besonders sensibles Feld: „Das geht nicht einfach per Skype.“ „Ein anderes Studentenwerk“: Die Lage bei der Vermietung von Wohnheimplätzen sei schwierig, sagt Magull: „Im digitalen Semester muss ich als Student nicht mehr hier wohnen.“ Wegen der Einschränkungen durch das Online-Semester musste das Studentenwerk Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Beispielsweise im Bereich Vermietung arbeitet das Studentenwerk nach Angaben von Magull nur noch mit einer Rumpfbesetzung. Kulturveranstaltungen wie die Full Metal Mensa müssen ausfallen – hier gebe es momentan nichts mehr zu tun. Magull legt deshalb den Fokus nun darauf, das Studentenwerk dauerhaft auf die Umstände der Corona-Krise einzustellen: „Es geht nicht mehr darum, das Leben nach dem Virus zu organisieren. Es geht nur noch darum, es mit dem Virus zu organisieren.“ Das Studentenwerk werde ein anderes als bisher bleiben – mindestens, bis es einen Impfstoff gegen den Coronavirus gibt. Doch Magull kann der Corona-Krise auch etwas Positives abgewinnen: Die Mitarbeiter erlebten zurzeit eine ganz neue Form der Wertschätzung, berichtet der Geschäftsführer: „Wir haben Bafög-Anträge bekommen, auf deren Umschlag handschriftlich stand: Es ist schön, dass es euch gibt.“ Mehr zum Thema: Wie die Dozierenden das digitale Semester beurteilen Wie erleben Studierende das Online-Semester an der Uni Göttingen? Studentenwerk Göttingen begrüßt Überbrückungshilfe für Studierende Studentenwerk Göttingen: Nothilfefonds für bedürftige Studierende aufgebraucht Von Tammo Kohlwes

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