Manfred Fiedler wohnt in Bovenden in einer Eigentums-Gemeinschaft mit 18 Parteien. Vor dem Wohnkomplex hat er einen 50 Meter langen und 1,20 Meter breiten Streifen angelegt, auf dem rund 7 500 heimische Pflanzen wachsen. „Dieser bietet allen Insekten ein reich gedecktes Buffet“, sagt Fiedler.
„Bienen, Hummeln und Schmetterlinge haben es in der Natur zunehmend schwer, Nahrung zu finden“, sagt der 70-Jährige. Aus diesem Grund wollte er einen Beitrag leisten, die Artenvielfalt zu erhalten. Mit einfachen Mitteln könne schließlich jeder Bürger an der Lösung des Problems arbeiten – und mit minimalen Kosten. Einen Denkanstoß wolle er mit seiner Aktion bewirken.
Nahrung für heimische Insekten
Fiedler bedauert, dass Privatgärten häufig mit Steinschüttungen angelegt seien und so keinen Platz für üppige Pflanzungen bieten. „Außerdem entscheiden sich immer mehr Menschen für exotische Pflanzen, die heimischen Insekten keine Nahrung liefern“, sagt er. Hinderlich sei außerdem, dass Pflanzen häufig blühend gekauft werden und somit in kurzer Zeit vergehen.
Die Alternative ist laut Fiedler das Anlegen von Blumenwiesen, die über die gesamte Vegetationszeit ein Angebot von Pollen und Nektar bieten. Auf Eigeninitiative verwirklichte er daher die Blumenpracht. Seit Mitte April blühen die Pflanzen, bis voraussichtlich Ende Oktober. „Täglich halten vorbeifahrende Autos an, um Schnappschüsse mit ihrem Handy von der Augenweide einzufangen“, sagt Fiedler.
Von Anja Semonjek