Bovenden: Der alte Rewe-Markt wird abgerissen

Seit etwa sieben Jahren steht der ehemalige Rewe-Markt an der Industriestraße in Bovenden leer, derzeit wird das Gebäude abgerissen. Doch die Fläche wird nach dem Abbruch nicht lange frei bleiben: Denn an gleicher Stelle entsteht ein neuer Edeka-Lebensmittelmarkt, wie Investor Stephan Oppermann verrät. „Viele Bovender lechzen nach einem Edeka-Markt“, beschreibt Oppermann die Hintergründe des Bauvorhabens. Das Grundstück und das alte Gebäude gehören ihm, beziehungsweise der Oppermann & Co. KG. Ein großzügiger Parkplatz ist ebenfalls vorhanden. „Bovenden hat ein sehr gutes Einkaufsangebot“, führt der Investor weiter aus, aber „Edeka fehlt da noch“, meint er. Mit 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche soll sich das bald ändern. „Ich hoffe, dass der Markt Ende nächsten Jahres fertiggestellt wird.“ Lesen Sie auch: Kreiswohnbau: Fertiger Rohbau in Lenglern und weitere Bauvorhaben Bovenden: Bauausschuss billigt Pläne für Netto-Markt in Harste Bovenden: Area-3-Gegner stellen Eilantrag zum Planungsstopp Gebäude steht seit sieben Jahren leer: Behördliche Schwierigkeiten hat er jedenfalls keine zu erwarten: „Der Bebauungsplan muss nicht geändert werden“, erläutert Bovendens Bürgermeister Thomas Brandes (SPD). Schließlich sei dort bereits ein Lebensmittelhandel ansässig gewesen. „Derzeit wird der Bauantrag erarbeitet, während das alte Gebäude abgerissen wird“, so Brandes, der sich über das Bauvorhaben freut. „Für den Flecken ist das eine sehr positive Nachricht, dass ein großflächiger Lebensmittelmarkt dazu kommt.“ Es sei schön, dass an der Stelle wieder etwas passiert, geht er sowohl auf Standort als auch auf die neue Einkaufsmöglichkeit ein. „Das ist eine sehr gute Entwicklung, die hier passiert“, sagt er. Die Geschichte des Gebäudes ist ungewöhnlich: Zunächst war vor vielen Jahren ein Löb-Markt dort eingezogen, dann übernahm Rewe. Als die Feldtorpassage in Bovenden fertig war, gab es plötzlich zwei Märkte der Kette in unmittelbarer Nähe – denn der Pachtvertrag für den Markt an der Industriestraße lief noch. Nach Ablauf schloss der Markt – das war vor sieben Jahren, erläutert Brandes. Investor plant Erlebniseinkauf: Doch warum Edeka und nicht Aldi, Lidl oder Penny? „Mir gefallen das Angebot und das Erscheinungsbild der Edeka-Märkte besonders gut“, sagt Oppermann. Es sei ein „Erlebniseinkauf“, breite Gänge, hohe Decken, Barrierefreiheit – das alles gehöre dazu. Doch beim Neubau des Gebäudes müsse eben genau darauf geachtet werden, Edeka mache spezifische Vorgaben, erklärt er. Als Geschäftsmann steht Stephan Oppermann lieber im Hintergrund, wie er selbst sagt. Der 51-jährige Göttinger, dessen Firma Oppermann & Co. KG hauptsächlich Immobilien verwaltet, verpachtet und vermietet, betreibt als Geschäftsführer die Autowaschanlage Mc Clean in Göttingen. Unter den vermieteten Immobilien seiner Firma befinden sich bereits Lebensmittelmärkte, sagt er. Deshalb ist der Bau der Edeka-Filiale in Bovenden für ihn nichts Neues. Und in dem Segment kennt er sich auch aufgrund seines Vaters gut aus: Der war nämlich Lebensmittelhändler. So habe sich der Baustil von Lebensmittelmärkten in den vergangenen Jahres drastisch verändert. Wo früher möglichst Kompaktheit im Vordergrund stand, also möglichst viele Waren auf möglichst kleinem Raum, gehen sowohl der Trend als auch die Vorgaben der Lebensmittelhändlerkette zu einem „großzügigen Bau“, erklärt Oppermann, der auch die Autowaschanlage McClean betreibt. „Die Deckenhöhe muss beispielsweise mehr als vier Meter betragen“, zudem seien Stützpfeiler im Gebäude absolut verpönt. „Die Grundfläche muss frei sein“, sagt er. Sanierung stand nicht zur Diskussion: Aus diesen Gründen stand eine Sanierung des alten Marktes auch überhaupt nicht zur Diskussion. Es sei sofort klar gewesen, dass zuerst abgerissen und dann neu gebaut werden müsse, betont Oppermann. Er gibt einen Ausblick, was die Kunden nach Fertigstellung erwartet: „Die Edeka-Märkte haben auch einen architektonischen Reiz“, sagt er. Die hohen, holzverschalten Decken seien schon einen Blick wert, rät er, das Augenmerk während des Einkaufs auch einmal nach oben zu richten. Das ganze Projekt kostet natürlich eine große Stange Geld: „Man muss für den Neubau eines solches Marktes mit einer Investition von fünf bis sechs Millionen Euro rechnen“, so Oppermann. Von Tobias Christ

Bovenden: Der alte Rewe-Markt wird abgerissen – für ein neues Bauvorhaben