IGS Bovenden bekommt mehr Platz für Schüler und Lehrer

Mehr Platz hat jetzt die IGS Bovenden. Der Plan des Landkreises Göttingen als Schulträger, die Raumnot der Bildungsstätte mit Hilfe eines Anbaus und eines Aufsatzes für die bereits bestehende Containerlösung zu mildern, ist nahezu abgeschlossen. Der Container-Bau ist in seiner Fläche und zudem um ein Stockwerk erweitert worden. Die Räume stehen quasi für den Unterricht zur Verfügung (der Schulbetrieb läuft in der aktuellen Corona-Phase wieder hoch). Schulleiterin Renate Heyn spricht von einem sehr guten und modernen Innenausbau des aus Container-Modulen bestehenden Neubaus. So finden sich in den Klassenräumen digitale Schultafeln. Die neueste Tafelgeneration könne nun genutzt werden: Touchscreens mit interaktivem Display plus Schnittstellen-Modus; heißt: dass Schüler zum Beispiel ihre Laptops anschließen und die Desktop-Darstellungen an der Tafel präsentieren können. Die ausklappbaren Tafelflügel können mit Stiften beschrieben werden. Eingezogen im Container ist auch das Berufsorientierungsbüro. Teilweise Tafeln noch von 1980: Auch Sanitärräume konnten hergerichtet werden. Somit ist der eher als Notlösung beschriebene externe Containerbau jetzt besser und moderner als das eigentliche Schulgebäude? „Wir haben in den Klassenräumen teilweise noch Tafeln aus dem Jahr 1980. Wenn die nicht mehr nutzbar sind, werden sie ausgetauscht durch moderne Boards“, erklärt Heyn die weitere Modernisierung. Die Räume im Container würden sich auch an heißen Tagen des Sommers nicht schneller aufheizen, als Klassenzimmer im Schulgebäude, schätzt sie ein. Der jetzt fast fertige Anbau stellt eine Vergrößerung des Lehrerzimmers dar. Unterrichteten mit der Gründung der IGS im Jahr 2011 damals 40 Lehrer an der Schule, sind es heute 90. „Wir haben nie alle in das Lehrerzimmer gepasst“, sagt die Schulleiterin. Der Bereich sei so vergrößert worden, dass verschieden Funktionen darstellbar sind: ein Bereich für die Kommunikation der Pädagogen untereinander und ein Ruhebereich zum Arbeiten. Heyn begrüßt, dass die Wünsche der Lehrer bei den Umbauplänen berücksichtigt worden sind. Die Arbeiten am Anbau liegen in den letzten Zügen, sagt sie. Zu Beginn der Osterferien werde wohl alles fertig sein. Miet-, Bau- und Anschaffungskosten: Die Kosten für die Fundamentarbeiten am Container belaufen sich auf etwa 80 000 Euro. Hinzu kommen Lieferungs- und Aufbaukosten in Höhe von 330 000 Euro für die benötigten Module, die erforderlichen Sanitäranlagen, die Fluchttreppe sowie den Umbau des vorhandenen Daches. Die jährlichen Mietkosten betragen für das Haushaltsjahr 2020 120 000 Euro, für das Haushaltsjahr 2021 sind es dann 185 000 Euro. Lesen Sie auch „Faire Snacks“ an musa und IGS Bovenden Die Kosten für Lieferung und Aufbau des Modulgebäudes fallen nicht vollständig in diesem Jahr an, sondern zum Teil voraussichtlich erst in 2023, wie der Sprecher der Kreisverwaltung, Ulrich Lottmann, auf Nachfrage mitteilt. „Die Erweiterung des Lehrerzimmers ist mit Gesamtbaukosten von 470 000 Euro veranschlagt – wie im Kreistag im Juli 2020 einstimmig beschlossen“, so Lottmann. An der IGS Bovenden werden rund 650 Schüler und Schülerinnen unterrichtet. Von Ulrich Meinhard