Tipps zum Ranzenkauf in Göttingen und Region

Die Einschulung ist für Kindergartenkinder ein großer Schritt. Im Vorfeld müssen Eltern sich um einiges kümmern. Wohl einer der wichtigsten Punkte auf der Liste: ein Schulranzen. Die Entscheidung fällt bei der großen Auswahl schwer. Doch auf welche Aspekte kommt es letztlich an? Christian Grischke führt in seinem gleichnamigen Geschäft in Dransfeld etwa 300 Schulranzen. Bei einer Beratung bespricht er mit Eltern und Kindern als erstes die Fragen, die für die spätere Kaufentscheidung ausschlaggebend sind: Wie weit ist der Schulweg? Fahren die Eltern das Kind zur Schule? Läuft es – und wenn ja, wie weit? Ist der Schulweg länger als 100 Meter, empfiehlt Grischke zum Beispiel einen Hüftgurt. Für Kinder, die nur aus dem Auto aussteigen, spielt ein handlicher Griff eine wichtigere Rolle. Schulranzenkauf – immer gemeinsam mit dem Kind: Alexander Grosse von der Göttinger Firma Wiederholdt, die auch Schulranzen verkauft, rät, sich zuerst für ein Modell zu entscheiden. Der richtige Sitz des Ranzen sollte demnach der wichtigste Aspekt beim Ranzenkauf sein. Dabei sei besonders auf gut gepolsterte Schulterriemen und den Sitz am Rücken zu achten. Aus diesem Grund sei es zwingend notwendig, dass das angehende Schulkind beim Kauf mit dabei ist. Pro Modell gäbe es dann im Schnitt etwa 20 Motive, sagt Grosse. Bei der Frage nach dem richtigen Schulranzen spielt aber auch das Design eine wichtige Rolle. „Kinder entscheiden viel nach Motiven“, sagt Magret Wegener von Rode Lederwaren in Duderstadt. Soll jedoch der Ranzen möglichst lange, also beispielsweise bis zum Ende der vierten Klasse getragen werden, gefällt ein zu kindliches Motiv den Schülern womöglich nach den ersten Schuljahren nicht mehr. Doch auch für dieses Problem gibt es von den Herstellern eine Lösung: „Bei einigen Modellen lässt sich das Motiv austauschen“, sagt Grischke. „War die Prinzessin in der ersten Klasse noch angesagt, sollen es in der vierten Klasse vielleicht doch lieber Pferde sein. Das ist dann kein Problem mehr.“ Ranzenhersteller arbeiten mit verschiedenen Qualitätssiegeln. Auch die DIN-Norm 58124 spielt hier eine Rolle. Ranzen entsprechen der DIN-Norm, wenn sie Auflagen zum ergonomischen Sitz erfüllen. Ein weiterer Punkt: 20 Prozent der Ranzenfläche muss fluoreszierend sein. Anders als die ohnehin gesetzlich vorgeschriebenen Reflektoren, die beispielsweise Scheinwerferlicht bei Dunkelheit reflektieren, leuchten diese Elemente auch am Tag. Diese Flächen sind oft in gelb gehalten. Der Nachteil: Das Design gefällt den Kindern gegebenenfalls schon bald nicht mehr, außerdem sind die Flächen anfälliger für Schmutz. Bei einigen Modellen, die nicht dieser Norm entsprechen, gibt es trotzdem die Möglichkeit, sie für den Verkehr sicherer zu machen: Reflektoren mit einem Klett- oder Reißverschluss können zusätzlich am Ranzen befestigt werden. Über die Ergonomie von Ranzen sagt Fachhändler Christian Grischke: „Die großen Hersteller können es sich gar nicht leisten, dass ihre Ranzen schlecht für Kinderrücken sind.“ Das gelte auch für Ranzen, die nicht der DIN-Norm entsprächen. Gewicht nicht entscheidend: Grischke berichtet, dass sich viele Eltern Gedanken um das Gewicht des Ranzens machten. Tragen die Kinder einen gut sitzenden Ranzen, sei diese Sorge unbegründet, da dies den Rücken sogar stärke. Das bestätigt auch die Kid-Check-Studie der Universität des Saarlandes: Gesunde Kinder können demnach bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichts ohne Probleme tragen. Ein angemessenes Gewicht übe so einen wichtigen Trainingsreiz für die sich entwickelnden Muskeln und Knochen aus, ordnet der Verein Aktion Gesunder Rücken die Studienergebnisse ein. „Kinder neigen dazu, alles einzupacken“, sagt Grischke. Es liege also an den Eltern, auf das Gewicht des Ranzens zu achten. Schwere Gegenstände sollten dabei näher am Rücken platziert werden, um die Wirbelsäule nicht zu stark zu belasten. Wer sich über Ranzen informieren möchte, kann auch spezielle Veranstaltungen besuchen. Die „Göttinger Schulranzen-Informationstage“ der Firma Wiederholdt sind etwa ein Teil der Lokolino, einer Familienmesse in der Lokhalle. Etwa 400 Schulranzen werden auf der Messe zu sehen sein. „Der Zeitpunkt zum Ranzenkauf ist gerade günstig, weil alle neuen Modelle schon lieferbar sind und einige bereits ab März nicht mehr verfügbar sein werden“, sagt Grosse. Die Lokolino ist am Sonnabend, 8. Februar, und Sonntag, 9. Februar, von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Auch Christian Grischke und seine Mitarbeiter beraten nicht nur in ihren Geschäften in Dransfeld und Bovenden: Am Sonnabend, 1. Februar, veranstalten sie von 9.30 bis 16 Uhr eine Ranzenausstellung im Autohaus Rothe, Thielebachstraße 1, in Hann. Münden. Die Firma Rode Lederwaren organisiert für Sonnabend, 15. Februar, von 9.30 bis 15 Uhr eine Ranzenparty in ihrem Geschäft, Auf der Spiegelbrücke 5, in Duderstadt. Lesen Sie auch: Schulstart – geht das auch nachhaltig? Früher Schulbeginn stresst viele Jugendliche Süßigkeiten, Bücher oder doch ein Handy – was soll in die Schultüte? Von Asja Wortmann

Schulstart 2020 - Ranzenkauf in Göttingen und der Region: Was gilt es zu beachten?