Dransfeld: Friedhöfe sollen Refugien für Wildbienen und Insekten werden

Alle Friedhöfe der Samtgemeinde Dransfeld sollen zukünftig verstärkt zu Lebensräumen für bedrohte Insektenarten werden. Einen Antrag hierfür hat die Partei „Die Grünen“ in der jüngsten Ratssitzung der Samtgemeinde gestellt. Bei den Ratsmitgliedern traf er auf allgemeine Zustimmung, wie Bürgermeister Mathias Eilers (SPD) berichtet. In den kommenden Bauausschuss werde der Antrag überwiesen. Getestet werde das Vorhaben allerdings bereits vor dem Ausschuss, so Eilers. „Bei allen Pflanzungen, die jetzt anstehen, wollen wir die Insektenfreundlichkeit berücksichtigen“, so Eilers. Auf den Friedhöfen sollten unter anderem vermehrt Staudenbeete angelegt werden. In der kommenden Testphase wollen die Dransfelder insgesamt herausfinden, welche Pflanzungen sich besonders anbieten, so Eilers. Lesen Sie auch Samtgemeinde Dransfeld favorisiert Corona-Impfung beim Hausarzt Artensterben entgegenwirken: In dem Antrag der Grünen-Partei heißt es ferner: Die Friedhöfe sollen naturnah gestaltet und gepflegt werden, in Anlehnung an das Projekt „Ökologische Nische Friedhöfe“ des Naturschutzbundes BUND. „Die Zahl der Fluginsekten ist bei gleichzeitig zunehmendem Artensterben erheblich zurückgegangen“, begründet die Partei in dem Antrag. Das Nahrungsangebot für Wildbienen und anderen Insektenarten solle daher verbessert werden. Statt kurzgeschorenen, artenarmen Rasenflächen sollen Wildblumen gesät werden und somit insektenfreundliche Wiesenflächen entstehen. Diese würden dann nur zweimal im Jahr gemäht, so dass immer ein ausreichendes Nahrungsangebot für Insekten vorhanden ist. Auch Gräber könnten zu ökologischen Nischen gestaltet werden, indem sie beispielsweise mit insektenfreundlichen Stauden bepflanzt werden. Nadelgehölze auf den Friedhöfen sollen durch heimische Laubgehölze wie Weißdorn, Schlehe oder Hartriegel ersetzt werden. Auch für Vögel, Fledermäuse und andere Kleinsäuger sollen so naturnahe Lebensräumen geschaffen werden. Eine derartige Umgestaltung von Friedhöfen habe nicht nur einen ökologischen Nutzen, heißt es zudem in dem Antrag. Sie könne auch öffentliches Geld sparen, weil sich die Kosten für Pflege und Instandhaltung verringern. Gleichzeitig steigere er die Attraktivität des Friedhofes. Von Anja Semonjek