Unfall mit vier Toten bei Dransfeld: Das sagen Polizei und Feuerwehr

Auch am Tag nach dem Unfall, bei dem am Sonnabend vier Menschen ums Leben gekommen sind, gehen die Arbeiten weiter. Am Sonntagmittag gegen 14.15 Uhr wurde die Bundesstraße 3 wieder freigegeben. Polizei und Feuerwehr haben einen Unfall dieser schrecklichen Dimension noch nicht erlebt. Jasmin Kaatz von der Polizei sagt: „Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den vergangenen Jahren schon einmal Vergleichbares gab.” Spurensuche: Bilder vom Tag nach dem Unfall: Am Sonntagvormittag waren Polizei, Gutachter und Feuerwehr noch für letzte Aufräumarbeiten und die Dokumentation vor Ort. „Wir haben noch Bilder mit einer Drohne gemacht”, sagt Kaatz. Die fünf Fahrzeuge waren bereits in der Nacht abtransportiert worden, Trümmerteile allerdings lagen auch am Sonntag noch im Umfeld der Unfallstelle herum. Gutachter wie der Dekra-Sachverständige Sven Eckhardt untersuchten den Unfallort am Morgen bei Tageslicht. Auch die Göttinger Staatsanwaltschaft ist an der Aufarbeitung der Vorgänge beteiligt. Zahlreiche Retter im Einsatz: „Einen Verkehrsunfall dieser Größenordnung hat es in der Samtgemeinde Dransfeld bislang noch nicht gegeben”, schreibt die Feuerwehr Dransfeld auf ihrer Facebook-Seite. Wie deren Pressesprecher Matthias Freter mitteilt, waren in der Nacht die Ortsfeuerwehren Dransfeld und Hann. Münden sowie die Berufsfeuerwehr Göttingen mit acht Fahrzeugen und 36 Einsatzkräften vor Ort. „Des Weiteren kamen vier Notarzteinsatzfahrzeuge, sechs Rettungswagen, zwei Notfallseelsorger, Polizei, Gutachter, das THW Hann. Münden, Bestatter, Abschleppwagen, die Straßenmeisterei Gandersheim sowie der Bauhof der Samtgemeinde hinzu”, so Freter. Bei dem Unfall auf der Bundesstraße 3 zwischen Dransfeld und Groß Ellershausen waren am Sonnabendabend gegen 19.50 Uhr vier Menschen ums Leben gekommen. Sieben weitere Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Die B 3 war seit dem Abend gesperrt. Fünf Fahrzeuge waren in den Unfall verwickelt. Nach ersten Erkenntnissen war möglicherweise ein Überholmanöver kurz hinter dem Ortsausgang von Dransfeld der Auslöser für den tragischen Unfall. Demnach soll eine 23-Jährige aus Hann. Münden mit ihrem Opel im Bereich einer Steigungsstrecke einen Citroën überholt haben. Hierbei kam es nach Angaben der Polizei zum Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Renault. Belastender Einsatz – Seelsorger sollen helfen: Die 23 Jahre alte Opelfahrerin wurde bei der Kollision tödlich, ihre 22 Jahre alte Beifahrerin schwerstverletzt, so die Polizei. In dem Renault aus Dransfeld verloren der 65 Jahre alte Fahrer sowie zwei 62 und 86 Jahre alte Mitfahrerinnen ihr Leben. Der Beifahrer erlitt schwerste Verletzungen. Anschließend kam es zu mehreren Folgeunfällen. Alle fünf Insassen der Autos im Alter zwischen 17 und 65 Jahren erlitten nach Angaben der Polizei leichte Verletzungen. Die Unfallstelle befindet sich rund 100 Meter hinter dem Ortsausgang von Dransfeld in Fahrtrichtung Göttingen. Bilder vom Einsatz in der Nacht: „Es war ein Moment, der die vorweihnachtliche Stimmung mit voller Wucht durchbrach. Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Den Verletzten wünschen wir baldige Genesung”, so Freter für die Feuerwehr Dransfeld. Und weiter: „Mit unseren ehrenamtlichen und teilweise sehr jungen Einsatzkräften werden wir noch die Gesprächsangebote der Notfallseelsorger in Anspruch nehmen.” Wie Dransfelds Gemeindebrandmeister Karsten Beuermann, der mit Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Carsten Degenhardt die Rettungsarbeiten koordinierte, sagt, so sei bereits auf Anfahrt klar geworden, dass dieser Unfall eine enorme Dimension hat. Aufräumen, dass gelte jetzt vor allem für Eindrücke und Bilder im Kopf. „Wenn der Einsatz mit nach Hause kommt“: Die schrecklich Aufgabe, die Todesnachricht zu überbringen, übernehmen die Beamten der Polizei. Sie wurden von den Notfallseelsorgern dabei unterstützt. Für die Angehörigen von Einsatzkräften gibt es eine Veranstaltung am 7. Januar im Museumshof Scheden: „Wenn der Einsatz mit nach Hause kommt“ ist der Titel des Runden Tisches, den Birgit Beuermann organisiert. Auch Notfallseelsorger Pastor Horst Reinecke nimmt teil. Von Britta Bielefeld

Bundesstraße 3 - Unfall mit vier Toten bei Dransfeld: Das sagen Polizei und Feuerwehr