162 Luftreinigungsgeräte an Duderstädter Schulen und Kitas geliefert

162 professionelle Luftreinigungssysteme sind am Mittwoch an die Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in Duderstadt verteilt worden. Die Geräte stammen aus einer Initiative Duderstädter Unternehmer, die mit ihren Spenden die Anschaffung der Geräte für zusammen rund 300 000 Euro ermöglicht hatten. „Wir hoffen, damit einen Beitrag zur Stadtgesundheit zu leisten“, sagte Karsten Ley, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsinitiative Duderstadt2030, die die Verteilung der Geräte übernommen hat. „Wir sind noch gut in der Zeit, um die Schulen rechtzeitig auszurüsten.“ Im Vorfeld hätten viele Gespräche mit Lehrern stattgefunden, in denen berichtet wurde, dass die Schüler sehr diszipliniert im Umgang mit der Pandemie seien. „Die Fenster müssen auch künftig zum Lüften geöffnet werden und auch auf die Masken kann nicht verzichtet werden“, erklärte Thorsten Schmitt, Projektleiter bei der Entwicklung des Raumluftsystems Calistair C 300, der das Duderstadt2030-Team bei der Verteilung unterstützte. Das Gerät sei aber ein geeignetes Zusatzelement, um die Luft aufzuarbeiten. Katalysator statt Lüfter: „Das Gerät ist kein Lüfter, wie häufig vermutet wird“, erläuterte Schmitt. Vielmehr sei es ein Katalysator wie in der Raumlufttechnik. „Er zerlegt alle Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Allergenen und Viren, bis nur noch Kohlenstoffdioxid und Wasser übrig bleiben.“ Durch das französische Institut Pasteur sei auch nachgewiesen worden, dass 99,4 Prozent aller Corona-Viren zerstört werden, so Schmitt. Das Institut habe einen Katalysator im DIN-A4-Format für den Test genutzt. Der im Gerät sei größer. Schmitt beschreibt das Innere des Gerätes als beschichtetes Honigwabenkonstrukt. Der Katalysator bestehe aus drei Komponenten. Zunächst gebe es Zeolithe, welche die Moleküle – einfach gesprochen – festhalten. Dann werden diese durch Titandioxid und Manganoxid zerlegt. Am Ende bleibe eben lediglich Kohlendioxid und Wasser übrig. „Das muss man sich aber nicht so vorstellen, dass Wasser aus dem Gerät läuft oder die Luft durch das CO2 schlechter wird“, sagt Schmitt. Vielmehr seien das winzige Mengen, die in der Luft vorhanden sind. Die Initiative Duderstädter Unternehmen ging zurück auf einen Aufruf von Ottobock-Chef Hans Georg Näder. „Wir sind es unseren Kindern und den Lehrern und Erziehern schuldig, alles zu tun, damit Bildung nicht unter erschwerten Bedingungen stattfindet“, hatte er seine Idee erläutert. Vor allem in Krisenzeiten müssten Unternehmer ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahrnehmen und einspringen, wenn die staatliche Förderung auf sich warten lasse. Ottobock-Eigentümer Hans Georg Näder hatte Ende Oktober die Unternehmen der Region aufgerufen, mit ihm gemeinsam dafür zu sorgen, dass Duderstädter Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen mit Raumluftreinigungsgeräten ausgestattet werden. Die Geräte sollen die Luft in Räumen bis circa 60 Quadratmetern in zehn Minuten reinigen. Die Stadtentwicklungsinitiative Duderstadt2030 erfragte die tatsächlichen Bedarfe in allen Institutionen im Stadtgebiet Duderstadts ab. „Über das Engagement der unterstützenden Unternehmen für unsere Kinder und Jugendlichen in Duderstadt und den Ortsteilen freue ich mich sehr. Mein besonderer Dank gilt allen voran Prof. Hans Georg Näder sowie dem Architekturbüro Schmutzer, Autohaus Goldmann, Eurobau, E+R Bekleidungshaus, Evergreen Garten & Landschaftsdesign, Herwig Heizung und Sanitär, Sparkasse Duderstadt und Studio1 Kommunikation, die sich großzügig daran beteiligt haben, dass diese Aktion umgesetzt werden konnte“, hatte Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) im Dezember erklärt, als die Geräte gekauft wurden. Lesen Sie auch Corona: Duderstädter Firmen spenden Raumluftfilter für Schulen und Kitas Corona: Duderstädter Firmen spenden Raumluftfilter für Schulen und Kitas Duderstadt: Ottobock bekämpft Corona-Viren mit Raumluftreiniger und Plasma-Generator Stadt übernimmt Folgekosten: „Wir freuen uns natürlich sehr über die Initiative“, sagte Horst Bonitz, Leiter des Fachbereichs Kultur und Bildung bei der Stadt Duderstadt, der die Geräte für die städtischen Janusz-Korzak- und St.-Elisabeth-Grundschulen in Empfang nahm. Der Rat habe darüber hinaus beschlossen, die Folgekosten für die rund 40 Geräte an den städtischen Einrichtungen zu übernehmen. Dabei werde mit einer Summe von rund 25000 Euro für unter anderem die Wartung und das Tauschen des Filters gerechnet. Die Installation soll in den kommenden Tagen erfolgen. „Wir sind aber auch für die Initiative des Fördervereins der Grundschule Mingerode dankbar“, so Bonitz weiter. Die Mitglieder hatten für vier Geräte eines anderes Typs eine eigene Fundraising-Aktion gestartet. Vier Calistair-Geräte kamen am Mittwoch über die Unternehmer-Initiative hinzu. Insgesamt rund sieben Stunden waren die Auslieferer unterwegs, um alle 162 Geräte zu verteilen. „Es haben sich alle gefreut“, erzählte Susanne Bednorz, Projektmanagerin bei Duderstadt2030. Von Rüdiger Franke