28. Eichsfeld-Jahrbuch in Duderstadt vorgestellt

Das Eichsfeld-Jahrbuch ist in seinem 28. Jahrgang erschienen. Vorgestellt wurde es in diesem Jahr in kleinem Rahmen vor dem Duderstädter Rathaus. Erneut haben verschiedene Autoren unterschiedliche Themenbereiche der Eichsfeld-Historie beleuchtet. „Wir wollten das Buch eigentlich am Sonnabend im Rathaus präsentieren“, erklärte Gerold Wucherpfennig, Vorsitzender des Heimatvereins Goldene Mark. Wegen der Corona-Pandemie sei dies allerdings nicht möglich. Das Buch werde von zwei großen Vereinen im Eichsfeld herausgegeben, neben dem Heimatverein Goldene Mark sei dies der Verein für Eichsfeldische Heimatkunde. „Die Vorstellung erfolgt eigentlich immer im Wechsel. Wir wären an der Reihe gewesen“, so Wucherpfennig. In diesem Jahr habe man sich geeinigt, dass jeder Verein separat eine kleine Veranstaltung macht, der Heimatverein Goldene Mark in Duderstadt und der Verein für Eichsfeldische Heimatkunde in Heiligenstadt. An der Veranstaltung vor dem Duderstädter Rathaus nahmen außer Wucherpfennig die stellvertretende Vorsitzende Sandra Kästner, Bürgermeister Thorsten Feike (FDP), Ortsheimatpfleger Herbert Pfeifer, Stadtarchivar Hans-Reinhard Fricke, Kulturfachbereichsleiter Horst-Joachim Bonitz und Verleger Helmut Mecke teil. Heimathistorie auf 432 Seiten: „Das Buch ist 432 Seiten stark“, sagte Wucherpfennig. „Ich habe den Eindruck, es wird von Jahr zu Jahr stärker.“ Bislang habe lediglich ein Band noch mehr Seiten beinhaltet. Insgesamt gebe es zwölf Beiträge zur Historie des Eichsfeldes. „Drei davon behandeln Themen aus dem niedersächsischen Teil“, so der Vereinsvorsitzende. Trotzdem nehme der Teil mit 136 Seiten fast ein Drittel der Seiten ein. Als Autoren, die sich mit dem niedersächsischen Teil befassen, waren Ulrich Hussong, Hans-Joachim Winzer und Sandra Kästner aktiv. Hussong, ehemaliger Stadtarchivar von Duderstadt, hat sich mit der „Goldenen Mark“ befasst. Sein Beitrag eröffnet das Buch mit dem Titel „Die Goldene Mark – Ein Rechtsbegriff des Mittelalters und sein Wiederaufleben in der Frühen Neuzeit“. Der Begriff sei „quasi im 14. Jahrhundert verlustig gegangen“, erläuterte Wucherpfennig. Es gebe keine klare geografische Gebietsabgrenzung dafür, höchstens im Bezug auf eine Urkunde aus dem Jahr 1421 über Ländereien des Klosters Quedlinburg. Hussong lebe jetzt im Ruhestand in Marburg und forsche viel über das Eichsfeld, berichtete Fricke. Der Autor sollte bei der großen Präsentation auch den Vortrag halten. Der wird jetzt in der nächsten Ausgabe der Eichsfelder Heimatzeitung veröffentlicht. Logo für den Heimatverein: Passend dazu berichtete der Vorsitzende, dass der Heimatverein Goldene Mark in diesem Jahr 70 Jahre alt geworden sei. Bislang habe es kein Logo gegeben. Zur Vorstellung des Buches konnte auch das fertiggestellte Logo präsentiert werden. Es zeige außer dem Namen des Vereins den Braunschweiger Herzog Heinrich, der Jüngere, „Herr der Goldenen Mark“ sowie das Kurmainzer Rad. Der zweite Autor, der sich mit dem niedersächsischen Eichsfeld befasst hat, ist Hans-Joachim Winzer. „Nachdem er im vergangenen Jahr über die Herren von Esplingerode geschrieben hat, hat er sich dieses Mal den Herren von Desingerode gewidmet“, erzählte Wucherpfennig. Sandra Kästner schrieb in ihrem Text „Es wird doch wieder alles Gold, oder nicht!?“ über die Restaurierungsgeschichte des Hochaltars in der Duderstädter Basilika St. Cyriakus. „Ich habe versucht, die Geschichte bis ins Mittelalter zurückzuverfolgen“, erläuterte sie. „Wer hat was zu welcher Zeit restauriert?“ Im Barock seien viele Teile aus dem Mittelalter durch pompöse Teile ersetzt worden. Die voluminöse Ausstattung sei dann aber im 19. Jahrhundert wieder entfernt worden. „Dabei besann man sich wieder auf das Mittelalter.“ Es sei versucht worden, im ästhetischen Sinn wieder alles so herzustellen, als ob es neu sei. Der 27. Band hatte 312 Seiten und handelte von Eichsfeldern im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg bis zu Glasmalereien in St. Cosmas und Damian in Silberhausen. Den 26. Band mit 384 Seiten hatte der Verein für Eichsfelder Heimatkunde im Feuerwehrhaus Rhumspringe vorgestellt. Von Rüdiger Franke