Seit dem vergangenen Jahr ist Norbert Leineweber aus Gieboldehausen Verbandsvorsteher des Rhumeverbandes. Unter 60 Teilnehmern hieß der Eichsfelder zur Feierstunde besonders seinen Vorgänger im Amt willkommen. 44 Jahre lang hatte Friedrich-Karl Böttcher, der ehemalige Oberkreisdirektor von Osterode, den Verband geführt.
Kraft Gesetz war der Verband als Körperschaft des öffentlichen Rechts vor 50 Jahren im Schützenhaus in Gieboldehausen gegründet worden. In der Fleckengemeinde befindet sich auch die Geschäftsstelle des Rhumeverbandes.
Das Zuständigkeitsgebiet erstreckt sich vom Harzrand und dem Eichsfeld bis in den Northeimer Raum, einschließlich Rhumezuflüssen wie Söse, Sieber, Oder und Hahle. „Insgesamt 323 Kilometer Fließgewässer sind in unserer Obhut“, erklärte Verbandsvorsteher Leineweber: „Gewässerunterhaltung ist ein traditionsreicher Baustein der Wasserwirtschaft in unserer Kulturlandschaft.“
Immer wieder sei der Rhumeverband in den vergangenen Jahrzehnten ausgleichend tätig geworden, stellte Michael Wickmann, Landrat des Kreises Northeim in seinem Grußwort fest, das er stellvertretend auch für den ebenfalls anwesenden stellvertretenden Landrat des Kreis Göttingen, Reinhard Dierkes (SPD), sowie den Ersten Kreisrat Gero Geißlreiter (CDU) hielt.
"Einer der wichtigsten Verbände in Südniedersachsen"
Die Wurzeln regulierender Arbeiten zum Schutz von Flur und der Gewässern lägen schon im 19. Jahrhundert, sagte Wickmann, der selbst Vorsitzender des Unterhaltungverbandes Leine ist.
Godehard Hennies, Geschäftsführer des „Wasserverbandes Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt e.V.“, bezeichnete den Rhumeverband als einen der wichtigsten Verbände in Südniedersachsen. Gemeinsam mit den Kommunen sei er die tragende Säule für die Fließgewässer, die Lebensraum für Tiere und Pflanzen böten.
Verbandsingenieur Jan Heitkamp kündigte im Verlauf der Jubiläumsfeier an, dass demnächst an drei Stellen im Unterhaltungsgebiet in Kooperation mit Angelsportvereinen jeweils zirka 2000 Äschen besetzt werden sollen. Im Jahr 2011 war der Kieslaicher Fisch des Jahres.
Verbandsingenieur Arno Ohnesorge erklärte den Jubiläumsgästen bei einer Besichtigung der nahegelegen Oder die Funktionsweise des Pöhlder Beckens als Wasserreservoire: „Wenn hier das Wasser versickert, taucht es zwei Tage später in der Rhumequelle auf.“