Alfons Merten sucht Nachfolger für seine Arztpraxis in Duderstadt

„Ich habe vor, zum 30. Juni meine Praxis zu übergeben“, sagt der Duderstädter Mediziner Alfons Merten. Weil er am 1. Juli 2021 in den Ruhestand gehen möchte, sucht der Dr. med. seit Oktober vergangenen Jahres über Inserate in Fachzeitschriften und über die Kassenärztliche Vereinigung (KV) einen potenziellen Nachfolger. Bisher ohne Erfolg, so der 65-Jährige. Viele Kollegen wollten heute lieber in einem MVZ (Medizinischen Versorgungszentrum) arbeiten, glaubt der 65-Jährige. Der Trend zur Arbeit in einer Gemeinschaftspraxis erkläre sich darin, dass das für den einzelnen Arzt weniger Aufwand bedeute. Mancher wolle aber auch einen Acht-Stunden-Tag haben. Es hätten sich durchaus Interessenten gemeldet, die seine Praxis an der Marktstraße in Duderstadt als MVZ betreiben wollten, sagt Merten. Allerdings bedürfte es dafür einer zweiten Zuslassung. Und die gebe es nicht, solange das Gebiet Duderstadt von der KV gesperrt sei, es also rein rechnerisch genügend niedergelassene Ärzte im Verhältnis zur Einwohnerzahl gebe. Duderstadt liege derzeit bei 110 Prozent. „Relativ große“ Allgemeinarztpraxis: Mertens beschreibt seine Allgemeinarztpraxis als „relativ groß“. Sie verfüge über eine Ausstattung unter anderem mit Ultraschallgerät, EKG, Lungenfunktions- und Blutdruckmessgeräten, Geräten für Mikrowellen- oder auch Elektrowellen-Therapien. Drei Mitarbeiterinnen bekäme Mertens potenzieller Nachfolger mit Übernahme der Praxis gleich dazu. Ein Vorteil, wie der Mediziner sagt, denn das Team sei eingespielt und kenne vor allem auch alle Patienten. Lesen Sie auch Neuer Kunstführer über die Duderstädter Basilika St. Cyriakus erschienen Stadt und Landkreis Göttingen: Erste Impfungen in Arztpraxen angelaufen In dem Inserat ist von einer „Kleinstadtpraxis bei Göttingen mit festem großen Kundenstamm“ die Rede. Merten kümmert sich seit nunmehr 32 Jahren um seine Patienten. Bevor er sich mit seiner eigenen Praxis selbstständig machte, arbeitete er nach eigenen Angaben drei Jahre im Krankenhaus St. Martini Duderstadt im Bereich Innere und Chirurgie. Davor sei er ein Jahr in Bad Lauterberg und davor in einer Praxis in Katlenburg tätig gewesen. Er habe in Göttingen von 1976 bis Anfang 1983 Medizin studiert. Im Ruhestand möchte sich Merten nach eigenen Angaben verstärkt dem Garten widmen. Und vor allem aber erhofft er sich auch mehr Zeit für sein jahrelanges Engagement in der katholischen Kirchengemeinde St. Cyriakus Duderstadt. „Ich bin seit 33 Jahren im Kirchenvorstand“, sagt er. Vor allem im Bereich Bauen oder Restaurieren, seinem Spezialgebiet, „ist immer etwas zu tun“. Und so hofft er, dass sich bis zum Sommer dann doch noch ein Nachfolger findet. Von Britta Eichner-Ramm