Amtseinführung: Thomas Berkefeld wird neuer Propst in Duderstadt

Pfarrer Thomas Berkefeld wird am Sonnabend, 28. November, in der Basilika St. Cyriakus in Duderstadt in sein Amt als neuer Propst eingeführt. Vorweg hat der 52-Jährige nicht nur von seinen Erwartungen an seine neue Wirkungsstätte erzählt. 14 Jahre lang lebte Berkefeld in Laatzen. Bis Oktober war er für den Pastoralbereich Hannover-Süd mit vier Pfarrgemeinden und sechs weitere Kirchorte mit zusammen mehr als 20 000 Katholiken als leitender Pfarrer tätig. Am Martinstag hat er seine neue Bleibe in der Propstei bei der Oberkirche in Duderstadt bezogen. Südniedersachsen statt der Süden Hannovers – hier wird seine künftige Wirkungsstätte sein – als Propst und Bischöflicher Kommissarius für das Untereichsfeld, Dechant im Dekanat Untereichsfeld und Pfarrer der Pfarreien St. Cyriakus (Duderstadt), St. Georg (Nesselröden) und St. Johannes der Täufer (Seulingen). Der Abschied sei ihm sehr schwer gefallen, gesteht der noch 52-Jährige Berkefeld, der 1994 zum Priester geweiht wurde. „Es gab keinen Ort nach dem Abitur, wo ich so lange gewesen bin“, sagt er. Die Menschen seien ihm vertraut – er habe manche Biografien von der Taufe über die Erstkommunion und Firmung bis hin zur Eheschließung begleitet. „Aber ich weiß, dass dies hier auch möglich sein wird“, blickt Berkefeld auf seine neuen Aufgaben. Im Dekanat Untereichsfeld mit seinen sechs Pfarreien gibt es knapp 25000 Katholiken. Hoffen auf Unterstützung: Ein paar von ihnen hat Berkefeld in seinen ersten Tagen in Duderstadt bereits kennengelernt. Darunter auch einige der Verwaltungsmitarbeiter, auf deren Unterstützung er baut. „Ich bin in erster Linie als Seelsorger und nicht als Verwalter hergeschickt worden“, betont der Geistliche. Berkefeld hofft, „dass man mir ganz viel erzählen wird und ich mitgenommen werde“. Voraussetzung für einen Seelsorger ist nach seiner Auffassung, dass man wisse, wo die Menschen zu Hause sind und was sie lieben. Der designierte Propst versucht indes keine Hoffnungen zu wecken, die sich nicht umsetzen lassen werden. So macht Berkefeld mit Blick auf die personelle Situation deutlich: „Wir müssen uns auch von Dingen trennen.“ Pastor Balz werde das Eichsfeld Ende Februar verlassen, und auch Jugendseelsorger Rejnowski übernimmt neue Aufgaben im Bistum. Eine kleine Eichsfeld-Rundreise zu den 17 Kirchen des Dekanats habe er bereits hinter sich gebracht, berichtet Berkefeld. „Ich hoffe auf eine gewisse Mobilität der Gemeinden“, denn es könne nicht alles überall angeboten werden. Advent Thema in der ersten Messe: Noch am Abend nach seiner Amtseinführung vor geladenen Gästen hält Berkefeld seine erste Messe in der Basilika St. Cyriakus. Dabei will er weniger von sich als vielmehr von Gott erzählen, sagt er. Thematisch verrät er nur soviel: Der Advent werde eine Rolle spielen, zumal die Adventszeit eine Zeit der Erwartungen sei. Er bedaure sehr, dass aufgrund der Corona-Beschränkungen die Basilika nicht mit Menschen gefüllt sein dürfe. Berkefeld vergleicht die Liturgie in einem Gottesdienst mit einem „heiligen Schauspiel“. Wenn er als Pfarrer die Gewänder anlege, bereite er sich auf seine Rolle für die und vor der Gemeinde vor. Dabei sei ihm wichtig, in den Dialog zu treten. Live-Übertragung der Amtseinführung: Die Amtseinführung durch Generalvikar Martin Wilk bei einer Vesper am Vorabend des ersten Advents wird um 16 Uhr live aus der Basilika St. Cyriakus auf kirche-duderstadt.de/livestream übertragen. Gleiches gilt für die heilige Messe, die um 18.30 Uhr beginnt und ebenfalls übertragen wird. Lesen Sie auch: Duderstadt bekommt neuen Propst: Amtseinführung von Thomas Berkefeld Neuer Propst für Duderstadt und Untereichsfeld Reaktionen aus der Region Nachfolger für Bernd Galluschke: Ein neuer Propst für Duderstadt Vom Papst bis zum Diakon: Katholische Kirchenmänner und ihre Ämter An Pfingsten hatte Berkefeld Duderstadt schon einmal besucht – „inkognito“, betont er. Seinerzeit hatte ihm Bischof Wilmer die Stelle im Untereichsfeld ans Herz gelegt. Er sei durch die Marktstraße spaziert und habe sich dann in der St.-Cyriakus-Kirche gesetzt und den Raum auf sich wirken lassen. Sein erster Gedanke: „Wow.“ Sowohl die Architektur als auch die „sehr gelungene Restaurierung“ hätten ihn begeistert. Von Britta Eichner-Ramm