Beim Mingeröder Weiberfasching geht es wieder pink zu

In der Weiberfastnacht geht es zum zweiten Mal in Folge pink in Mingerode zu: Julia Beuleke organsiert erneut den Weiberfasching der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD). Im vergangenen Jahr übernahm sie das Amt der Veranstalterin. Damals entschied sie: „Es werde pink! Und jung!“ und so kam es. Der Weiberfasching „Next Generation“ war geboren. Im Mingeröder Dorfgemeinschaftshaus Ratskeller beginnt die Feier am Donnerstag, 20. Februar, um 20 Uhr. Einlass ist um 19.30 Uhr. In den Jahren zuvor hatte ihre Mutter, Beate Deppe, die Feier organisiert. Deppe ist die erste Vorsitzende der KFD Mingerode. „Wir wollten ein jüngeres Publikum ansprechen – dafür mussten es auch junge Frauen veranstalten“, erklärt Beuleke. Der Fasching wurde in den vorigen Jahren nicht sehr gut besucht, darum habe sie 2019 die Aufgabe übernommen. Drei gleichaltrige Freundinnen halfen ihr bei der Neugestaltung: Katharina Otto, Melanie Maur und Linda Kurth steuerten dazu bei, dem Weiberfasching „frischen Wind“ einzuhauchen. Dafür sind sie auch Mitglieder in der KFD geworden. Der Generationswechsel verlief erfolgreich: Etwa 100 Gäste erschienen bei der Kostüm-Party im vergangenen Jahr. Pink durch die Nacht: Auch in diesem Jahr sei das Motto wieder „pink“. „Das heißt nicht, dass alle Gäste unbedingt pink tragen müssen“, beschwichtigt Beuleke. Die Dekoration werden sie jedoch in pink halten und die Veranstalter wollen auch in diesem Jahr pinke Kostüme tragen. Bei der reinen Frauenveranstaltung stehen einige Ereignisse auf dem Programm: Zur Begrüßung soll es einen Prosecco geben. DJ „Jan da Silva“ wird für Stimmung im Haus sorgen und ein „Streetgriller“ für einen Festschmaus. Außerdem sind „Special Acts“ angekündigt – wer sich dahinter verbirgt, geben die Organisatoren jedoch noch nicht bekannt. „Im vergangenen Jahr haben wir es genau so gemacht: Wir haben auch Special Acts und somit Überraschungsgäste angekündigt“, sagt Beuleke. Drei Acts haben für Unterhaltung gesorgt: Ein Männerballett aus Hilkerode und eine Garde wurde für die KFD zusammengestellt und lieferte Tanzeinlagen. Außerdem sorgten Trommler der Mingeröder Band „Brass & Drum“ für rhythmische Klänge. Für die Veranstaltung dieses Jahr gibt sie vorerst bloß Eines bekannt: „Nach dem Programm auf der Bühne startet eine wilde, freie Party“, sagt Beuleke. Dann könne getanzt und getrunken werden – und der ,schmotzige Donnerstag’ genossen werden. Auch in diesem Jahr übernehmen die Frauen dabei nicht das Motto des Mingeröder Carneval Vereins (MCV). Das hatte bis vor 2019 Tradition – und auch hier wollten die Frauen neu denken. Sie erklärten damals: „Wir wollen uns ein bisschen vom MCV abgrenzen.“ Frauen unter sich: Organisatorin Beuleke genießt die Weiberfastnachst in jedem Jahr nicht zuletzt aus einem Grund: „Eine Feier, bei der Frauen nur unter sich sind, hat etwas Einzigartiges. Vor allem ist die Stimmung sehr ausgelassen!“, erklärt sie. Bei der Feier solle es insgesamt darum gehen, dass die Frauen aus Mingerode und der Umgebung zusammenkommen. Außerdem stärke die Weiberfastnacht den Zusammenhalt unter den KFD-Mitgliedern. Regelmäßig einmal im Monat treffen sich die Frauen der KFD, der Weiberfasching sei dabei ein besonderes Highlight im Jahr. „Um die Feier zu organisieren, kommen wir Mitglieder schließlich oft zusammen“, sagt Beuleke. Deshalb solle der Generationswechsel auch ein Stück weit garantieren, dass diese traditionsreiche Veranstaltung weiter besteht. Die Weiberfastnacht wird von Region zu Region unterschiedlich genannt: Weiberfasching heißt es im Eichsfeld, Wieverfastelovend auf Kölsch, Fettdonnerstag im Aachener Raum, Schwerdonnerstag in Koblenz, Weiberfasnet auf Schwäbisch. Dafür wird sie in jeder Region am selben Tag zelebriert: Donnerstag ist stets der Stichtag für die „Weiber“, um das Kostüm anzulegen und in Gemeinschaft ausgelassen zu feiern. Gemein ist allen Gebräuchen, dass die Frauen an diesem Donnerstag am Machthebel sitzen sollen. Diese Idee, dass an einem Tag in der Fastnacht den Frauen die Führung überlassen wird, gibt es seit dem Mittelalter. Den Überlieferungen nach hat das Fest seine Ursprünge im Nonnenkloster gefunden: Dort sollten die Bewohnerinnen an einem Tag im Jahr eine Auszeit von einem Leben haben, in dem sich alles um Vorschriften dreht. Tagsüber wurde dann an Weiberfastnacht getanzt, gesprungen und in der Nacht, nachdem die Äbtissin schlafen gegangen war, Karten gespielt. Von Anja Semonjek

Frauen unter sich - Beim Mingeröder Weiberfasching geht es wieder pink zu