Beratung zum Thema Stasi-Unterlagen bietet am Donnerstag, 27. September, die Erfurter Außenstelle des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) im Grenzlandmuseum Eichsfeld in Teistungen.
Wie Mira Keune, Geschäftsführerin des Grenzlandmuseums, mitteilt, findet die Bürgerberatung von 14 bis 19 Uhr statt. „Interessierte haben die Möglichkeit, sich rund um das Thema Stasi-Unterlagen und Akteneinsicht beraten zu lassen. Ein Antrag auf Einsicht in Stasi-Unterlagen kann an diesem Tag gestellt werden“, erklärt sie. Dafür sei eine Personaldokument erforderlich. Für Schulen oder andere Bildungseinrichtungen sollen Publikationen bereitliegen. Außerdem gibt es Informationen zur Nutzung von Stasi-Unterlagen für Forschung und Medien.
„Betroffene des SED-Unrechts erhalten die Möglichkeit, sich bei einem Mitarbeiter der Beratungsinitiative SED-Unrecht zu Rehabilitierungsmöglichkeiten zu informieren“, so Keune. Sie weist darauf hin, dass Termine vorab unter Telefon 036071 / 97112 vereinbart werden können.
Für den Abend ist dann ein Vortrag geplant. Die um 19 Uhr beginnende Veranstaltung von BStU, Grenzlandmuseum Eichsfeld und Landeszentrale für politische Bildung Thüringen steht unter dem Titel „Im Goldenen Käfig –DDR-Anwälte im politischen Prozess“. Es spricht der Berliner Historiker Dr. Christian Booß. „Zu den prominenten Persönlichkeiten, die in der Friedlichen Revolution unter Stasi-Verdacht gerieten, gehörten auffällig viele Rechtsanwälte, die in den Umbruchzeiten als Politiker antraten“, erklärt Keune. Das neu erschienene Buch von Dr. Christian Booß, Projektkoordinator beim BStU, untersuche erstmals die Tätigkeit der Verteidiger in den politischen Prozessen der Honecker-Ära. Dazu seien mehr als 1000 Prozess- und Ermittlungsakten ausgewertet worden.
Von Nadine Eckermann