Bürger entwickeln Ideen zur Entwicklung der Duderstädter Altstadt

Rund 90 Menschen haben sich an der ersten Zielfindungskonferenz zur Entwicklung der Altstadt von Duderstadt beteiligt. Diskutiert wurden die Themenbereiche Kultur, Marketing, Tourismus und Wirtschaftsförderung. „Bei dem Projekt kann jeder aktiv mitarbeiten und mitgestalten“, sagte Bürgermeister Thorsten Feike (FDP). Die Zielfindungskonferenz bildete den Auftakt des vom niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz geförderten Projekts „Gute Nachbarschaft 2019“. Duderstadt hatte sich mit den anderen Städten des Fachwerk-Fünfecks – Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Osterode – für die Teilnahme an dem Projekt beworben. Trotz des gemeinsamen Zuschlags werde jede Stadt die Ziele zunächst für sich erarbeiten, erklärte Planerin Nora Buhl von der Northeimer Planungsgruppe Puche, die das gemeinsame Projekt von Stadt und „Werkstatt Zukunft Altstadt Fachwerk5Eck“ zusammen mit ihren Kollegen Dirk Puche und Patrick Ronnenberg begleiten und analysieren wird. Aufteilung in Arbeitsgruppen: Die größte Beteiligung herrschte beim Themenfeld Kultur. „In dem Bereich gibt es viele Akteure“, stellte Puche in seinem Fazit fest. Die seien untereinander auch bereits gut vernetzt. Auf der anderen Seite fehle aber zum Beispiel eine übergeordnete Koordination der Termine. In dem Bereich komme es häufig zu Überschneidungen. Aber auch fehlende Räumlichkeiten und Konkurrenzdenken wurden thematisiert. Das Themenfeld Marketing betreffe alle Akteure, sagte Buhl. Auch dort gebe es verschiedene Interessenkonflikte. „Veranstaltungen wie die Märkte und der Weihnachtstreff funktionieren“, so die Planerin, „aber Gemeinsamkeiten seien bislang schwierig gewesen.“ Auch in dem Bereich sei aber der Wunsch nach Vernetzung vorhanden. „Wie können wir die einzelnen Punkte zusammenbekommen?“ Der Tourismus betreffe ebenfalls alle Themenfelder, fasste Ronnenberg zusammen. Die Bandbreite reichte von Mobilität, den Verkehrsverbänden bis zu verschiedenen touristischen Angeboten, für die es jeweils Hauptansprechpartner gebe. Auch gebe es bereits projektbezogene Zusammenarbeiten, allerdings aber auch das Rollenverständnis, dass jeder erstmal für sich schaue. Darüber hinaus sei die fehlende Wertschätzung für die einzelnen Akteure bemängelt worden. Das Themenfeld Wirtschaftsförderung bündele die verschiedenen Interessen, berichtete Kämmerer Gerald Werner, der das Puche-Team unterstützte. In allen Bereichen gebe es viel Engagement, „dass wir nun zusammenführen müssen“. Das Format des Abends habe aber gezeigt, dass die Türen für Mitarbeit offen stünden. „Lösungen haben wir heute aber noch nicht gefunden.“ Inhaltliche Ideen vorhanden: „Stadtentwicklung ist das wichtigste Thema für eine Stadt“, sagte Ronnenberg. Deshalb sei es schön, dass sich so viele Teilnehmer im Bürgersaal eingefunden hätten. Auch wenn es eine Aufteilung auf die vier Themenbereiche gegeben habe, würden diese doch alle ineinandergreifen und aufeinander aufbauen. „Dieses Mal ging es vor allem darum, dass sich die Akteure kennenlernen.“ In allen Gruppen habe man aber gemerkt, dass es inhaltliche Ideen gebe, es aber an Leuten fehle, die sie umsetzen. „Das war heute der erste Schritt zur Bürgerbeteiligung“, sagte Feike abschließend. „Es geht darum, dass Sie sich einbringen.“ Der eine oder andere habe das in der Vergangenheit schon gemacht. Mit der Resonanz auf die Veranstaltung sei er sehr zufrieden, zog der Bürgermeister ein positives Fazit. „Jetzt müssen wir dranbleiben, damit die Leute merken, dass es uns ernst damit ist.“ Er rief dazu auf, dass jeder beim nächsten Mal noch jemanden mitbringt. „Zusammen können wir eine Menge bewegen.“ Bei dem vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz initiierten Förderprogramms „Gute Nachbarschaft 2019“ haben sich die fünf Städte des Fachwerk-Fünfecks gemeinsam beworben. In der Umsetzungsphase werden Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Osterode ihre eigenen Projekte starten. Den Auftakt zur Entwicklung der Altstadt machte die Zielfindungskonferenz in Duderstadt, welche die Stadtverwaltung, das Planungsbüro Puche und die „Werkstatt Zukunft Altstadt Fachwerk5Eck“ ausgerichtet haben. Die Konferenz war dazu da, in Auftaktgesprächen den Sachstand und die Bedarfslage in den Themenfeldern Kultur, Marketing, Tourismus und Wirtschaftsförderung zu präzisieren. Danach sollen Ideen erfasst, bewertet und veranschaulicht werden. Dazu ist für März eine Aktionsphase geplant. In der letzten Aprilwoche soll eine Strategiekonferenz einberufen werden. Nach einer weiteren Aktionsphase sehen die Planer eine Umsetzungskonferenz für den Sommer vor. Lesen Sie auch: Stadtentwicklung in Duderstadt: Ideen der Bürger sind gefragt Von Rüdiger Franke

Zielfindungskonferenz - Bürger entwickeln Ideen zur Entwicklung der Duderstädter Altstadt