Christian Wüstefeld ist neuer Ortsbürgermeister von Gerblingerode

Ohne Gegenstimme haben die Mitglieder des Ortsrates Gerblingerode Christian Wüstefeld (CDU) zum neuen Ortsbürgermeister gewählt. Wüstefeld übernimmt damit das Amt von Dieter Thriene (CDU). Stellvertretender Bürgermeister bleibt Reiner Müller (CDU). „Dieter Thriene hat die Ortschaft nachhaltig geprägt“, sagte Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike (FDP). Thriene sei stets ein offener Ansprechpartner für die Bürger gewesen und habe sich verlässlich für diese eingesetzt. „Er hat viel Kraft, Mühe und politisches Geschick auch über den Ortsrat hinaus investiert und für sein Dorf über die Grenzen Duderstadts hinaus Werbung gemacht.“ Feike überreichte Thriene zur Verabschiedung eine Duderstadt-Tasche, die von Mitarbeitern der Harz-Weser-Werkstätten aus einem ehemaligen Veranstaltungsbanner hergestellt wurde. Dabei sei es eher ein Zufall gewesen, dass es Thriene nach Gerblingerode verschlagen hat. „Ich habe damals keinen Bauplatz in Duderstadt bekommen“, erzählt er. „Geh doch nach Gerblingerode“, habe man ihm gesagt. „Und es ist gut, dass es so gekommen ist“, blickt er zurück. Obwohl er sich anfangs nicht habe vorstellen können, dass er mal Ortsbürgermeister werde – zumal man ihn dort zunächst auch als „Anreischken“, wie die Duderstädter genannt werden, betrachtet habe. In das Amt hineinschnuppern: „Die 30 Jahre als Ortsbürgermeister habe ich als positive Zeit gesehen“, sagt Thriene. Sein Nachfolger könne jetzt erst einmal „in das Amt hineinschnuppern, um ein Gefühl zu kriegen, ob es etwas für ihn ist“. „Es ist nicht einfach das Amt zu übernehmen und es ist auch nicht einfach, jemanden dafür zu finden.“ Denn eigentlich sollte Stellvertreter Reiner Müller nachrücken. Doch der erklärte, dass er trotz seiner 63 Jahre beruflich so stark eingebunden sei, dass er es nicht schaffe. Mit Christian Wüstefeld wurde dann aber der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende als möglicher Nachfolger gefunden. Von Seiten der SPD und Grünen gab es keinen Gegenvorschlag. Eine geheime Abstimmung wurde nicht gewünscht. Die Wahl erfolgte öffentlich per Handzeichen. Außer Wüsterfeld, der sich enthielt, gaben ihm alle Ortsratsmitglieder ihre Stimme. „Ich nehme die Wahl an“, erklärte Wüstefeld und bedankte sich für das Vertrauen. „Ich hoffe, dass ich in die Aufgaben hineinwachse und die Erwartungen erfülle.“ Lesen Sie auch Gerblingerode: Dieter Thriene zieht sich aus der Kommunalpolitik zurück Gerblingerode: Ortsbürgermeister Thriene gibt Amt ab Dieter Thriene ist seit mehr als 25 Jahren Ortsbürgermeister von Gerblingerode Große Fußstapfen füllen: „Ich habe größten Respekt vor Dieters Leistung“, sagte der neugewählte Ortsbürgermeister. Er hinterlasse riesengroße Fußstapfen. „Ich habe zwar größere Füße, aber es wird schwer die zu füllen.“ Allerdings versprach er, dass er sich für die Belange und das Wohl des Ortes und dessen Bürger einzusetzen. Zu seinem Vorgänger gab es noch eine Gemeinsamkeit. „Wie Dieter bin ich kein gebürtiger Gerblingeröder“, sagte er. Aber das Dorf sei zu seiner neuen Heimat geworden, als er eine Gerblingeröderin geheiratet habe und nun bereits seit fast 13 Jahren dort wohne. Deshalb hoffe er auch auf die Unterstützung und Akzeptanz im Dorf. „Jetzt ist Deine Amtszeit endgültig zu Ende gegangen“, sagte Gerblingerodes stellvertretender Ortsbürgermeister Reiner Müller anlässlich der Verabschiedung von Dieter Thriene als Ortsbürgermeister. Eigentlich sollte die Wahl eines Nachfolgers schon im Herbst erfolgen, doch dann war die Sitzung coronabedingt abgesagt worden. Müller zählte noch einmal Thrienes Stationen in der Kommunalpolitik auf. 1986 sei er in die CDU eingetreten und in dem Jahr auch Mitglied im Ortsrat geworden. Bereits fünf Jahre später wurde er zum Ortsbürgermeister gewählt und Mitglied des Stadtrates. Seit 2001 ist er auch im Kreistag vertreten, in dem er aktuell stellvertretender Vorsitzender sei. Darüber hinaus bekleide er Ehrenämter in zahlreichen Vereinen. Müller verwies auf zahlreiche Projekte, die in Thrienes Zeit umgesetzt wurden. Die umfangreiche Liste zeige, „was Du in 30 Jahren für Gerblingerode geleistet hast“. Thriene hört aber auch nicht gleich ganz auf. „Bis September werde ich meine Aufgaben im Stadtrat und im Ortsrat erfüllen“, sagte er. Dann sei aber nach 36 Jahren in der Kommunalpolitik Schluss. „Und ich muss gestehen“, verriet er. „Ich freue mich sogar darauf, dass ich danach meine Termine selbst bestimmen kann.“ Denn während der vergangenen drei Jahrzehnte habe doch vieles hinter seinem Amt zurückstehen müssen. Während der Sitzung entschied das Gremium, dass der Ortsrat auch in der kommenden Wahlperiode aus elf Mitgliedern bestehen soll. Darüber hinaus wählten die Mitglieder Sven Gebhardt (CDU) in das neu geschaffene Amt eines Jugendobmanns. Von Rüdiger Franke