Corona im „Haus am Park“ in Duderstadt: 65 Bewohner und 15 Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet

Zehn Soldatinnen und Soldaten des Panzergrenadierbatallions 33 unterstützen seit dem ersten Weihnachtsfeiertag das durch mehrere Corona-Fälle stark dezimierte Mitarbeiterteam des Seniorenheims „Haus Am Park“ in Duderstadt. „Die Lage ist ernst, aber unter Kontrolle“, sagt Franziska Thyssen vom Leitungsteam der Einrichtung. Bei den letzten Corona-Tests waren etwa 65 der 100 Bewohner und 15 von 93 Mitarbeitern positiv auf Covid-19 getestet worden. Für Duderstadt hatte der Landkreis am ersten Weihnachtsfeiertag 185 positive Fälle vermeldet. Damit stieg die Gesamtzahl der Corona-Fälle auf 431. Zum Vergleich: an Heiligabend waren es noch 166 akute Fälle und 411 insgesamt Infizierte. „Viele der Bewohner sind aber schon auf dem Weg der Besserung“, versichert Thyssen. Und auch „viele der Mitarbeiter“, Kontaktpersonen ersten Grades, könnten schon bald wieder aus der Quarantäne heraus und ihre Arbeit wieder aufnehmen. Bis dahin gelte es die Zeit zu überbrücken und die Versorgung der Bewohner zu sichern. Viele Freiwillige aus Duderstadt hätten sich auf den Hilferuf über die sozialen Medien am vierten Advent gemeldet, freut sich Thyssen, um bei der Betreuung der Bewohner zu helfen. Und nun sind auch zehn Bundeswehrangehörige bis voraussichtlich 4. Januar im „Haus Am Park“ tätig, um für Entlastung zu sorgen. „Dafür sind wir unglaublich dankbar“, betont Thyssen. „Nach wie vor bieten uns die Menschen ihre Hilfe an. Helfereinsatz nicht in der Pflege: Die Helfer kämen nach Angaben von Thyssen nicht im pflegerischen Bereich am Bewohner zum Einsatz. Vielmehr kümmerten sie sich um Gespräche, Seelsorge, übernähmen Arbeiten im hauswirtschaftlichen Bereich und ähnliches. „Wir sind ein großes Haus, und es gibt viele Bereiche“, in denen die Ehrenamtlichen und die Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden könnten. „Bevor wir die Leute ins Haus lassen, bekommen alle Helfer von uns eine Hygieneschulung“, erläutert Thyssen die Vorgehensweise. Dabei gehe es zum Beispiel um Themen wie Schutzkleidung, Desinfektion, Masken und, „ganz wichtig, Abstand, Abstand, Abstand“. Die Freiwilligen wüssten um das Risiko, sich gegebenenfalls selbst mit dem Corona-Virus zu infizieren. Für die meisten sei das in Ordnung, so Thyssen. „Sie geben alles für unsere Bewohner“: Für die Helfer wie auch das Mitarbeiterteam vom „Haus Am Park“ stehe das Wohl der Bewohner an erster Stelle. Thyssen lobt insbesondere die Beschäftigten, die in dezimierter Besetzung eine tolle Arbeit leisteten. „Es hat sich eine tolle Gemeinschaft gebildet.“ Alle seien mit „Einsatz und Leidenschaft dabei“, sagt Thyssen. „Sie geben alles für unsere Bewohner.“ Die nächsten Testungen stünden am Sonntag, 27. Dezember, bevor. Thyssen hofft, „dass dann weitere Bewohner schon wieder entisoliert werden können.“ „Helfende Hände“: Der Einsatz der Bundeswehrkräfte im Rahmen der Amtshilfe „Helfende Hände“ der Bundeswehr sei über das Kreisverbindungskommando Göttingen vermittelt worden, teilte Landkreis-Sprecher Ulrich Lottmann an Heiligabend mit. Der Krisenstab des Landkreises hatte die Unterstützung der Bundeswehr erbeten, nachdem im „Haus Am Park“ auch ein Teil des Personals von Corona-Infektionen betroffen war. Lesen Sie auch Bundeswehr unterstützt im Altenheim "Haus Am Park" in Duderstadt Coronavirus in Göttingen: Die aktuelle Zahl der Infizierten In Duderstädter Seniorenheimen, darunter auch das „Haus Am Park“, waren nach einem Anstieg der Infektionen kurz vor Weihnachten Massentestungen vorgenommen worden. Außerdem hatten Mitarbeiter der privat geführten Einrichtung in der Innenstadt eine Isolationsstation eingerichtet, um die Corona-Infizierten zu betreuen. Zudem hatten Angehörige über Fragen des Besuchsverbots informiert werden müssen und vieles weitere mehr. Landrat und Bürgermeister besorgt: Weil die Infiziertenzahlen im Landkreis Göttingen und insbesondere in Duderstadt am Tag vor Heiligabend deutlich angestiegen waren, hatten sich Landrat Bernhard Reuter (SPD) und Duderstadts Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) besorgt über die Entwicklung geäußert. Am 23. Dezember waren 141 Personen akut infiziert und es hatte 41 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gegeben. Die Gesamtzahl der Infizierten in Duderstadt betrug am 23. Dezember 377 Personen. Und die Infiziertenzahlen stiegen weiter: An Heiligabend vermeldete der Landkreis für Duderstadt 166 akut Infizierte und 411 insgesamt Infizierte und am ersten Weihnachtsfeiertag 185 Fälle (431). Zum Vergleich: In der Stadt Göttingen waren am 25. Dezember 131 Menschen aktuell mit dem Corona-Virus infiziert (gesamt: 1153). Der Text wurde mit den Zahlen vom 25. Dezember aktualisiert. Von Britta Eichner-Ramm