Das Thema war auf Initiative der CDU-Fraktion auf die Tagesordnung gekommen und der Kreistag fasste dazu einen einstimmigen, wenn auch inhaltlich geänderten Beschluss. Demnach wird die Verwaltung beauftragt, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen und den Nordhessischen Verkehrsbund aufzufordern, Spät- und Nachtzüge an Wochenenden (Freitag zu Sonnabend und Sonnabend zu Sonntag) auf den Strecken Göttingen – Osterode und Göttingen – Hann. Münden bereitzustellen.
Regionalisierungshilfe vom Land Niedersachsen?
Außerdem wird der Zweckverband Verkehrsverbund Südniedersachsen (ZVSN) beauftragt, die Einrichtung einer Nacht(bus)verbindung zwischen dem Oberzentrum Göttingen und den Mittelzentren Duderstadt, Hann. Münden und Osterode zu prüfen, mit der Fahrgäste sonnabends und sonntags zwischen 0 und 4 Uhr befördert werden können. Geklärt werden soll auch, ob diese Maßnahme anteilig durch die Regionalisierungshilfen des Landes finanziert werden kann.
Die Einrichtung einer Nachtbusverbindung zwischen Göttingen und den Mittelzentren war ein Antrag der CDU. Susanne Mackensen-Eder wies im Kreistag auf ein vergleichbares Angebot im Landkreis Northeim, die „Einbecker Nachteule“, hin, das laut ZVSN gut angenommen wird und jedes Wochenende 40 bis 60 Personen befördert. Die Fördermittel kommen laut Angaben der CDU vollständig aus den Fördermitteln des Landes.
Gewinn für das kulturelle Leben
Die Schaffung eines vergleichbaren Angebots würde einen deutlichen Gewinn für das kulturelle Leben im Landkreis Göttingen bedeuten. Insbesondere Freizeit- und Kulturveranstaltungen würden profitieren, heißt es im CDU-Antrag.
Unter den Fraktionen herrschte Einigkeit, dass die Angebotsverbesserung nachts und am Wochenende Sinn macht, unterschiedlich war die Einschätzung, ob dies mit Bahn oder Bus geschehen soll. Andrea Obergöker (Grüne) sieht die Strecke Osterode – Göttingen als klassische Zugverbindung an. Diese Verbindung werde von der Bahn „stiefmütterlich behandelt“.
Bahn stärker in die Pflicht nehmen
Auch die SPD will die Bahn stärker in die Pflicht nehmen, erklärte Gregor Motzer. Ein grundsätzliches Problem sei stets die Finanzierung. Das stellte auch Dr. Eckhard Fascher (Die Linke) fest: „Wenn wir den ÖPNV ausbauen wollen, brauchen wir mehr Geld.“
Von Martin Baumgartner