Duderstadt: Ottobock-Chef Näder spendiert Teich für Talwiese

Im Stadtteilentwicklungskonzept Südwest, das während der Ratssitzung am Montag, 13. Juli, beschlossen werden soll, ist die Wasserfläche bereits eingezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Teichanlage im Bereich der Talwiese, die der Duderstädter Ehrenbürger und Ottobock-Chef Hans-Georg Näder der Stadt schenken will. Der Bauantrag ist bereits gestellt, doch eine Formalie ist noch zu erledigen: Gemäß dem Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetz muss der Rat einer Kommune per Beschluss über die Annahme von Spenden und Schenkungen entscheiden. Das steht nun ebenfalls während der letzten Sitzung vor der Sommerpause bevor. Wasserfläche mit etwa einem Meter Tiefe: Die Gestaltung des Geländes in Sichtweite von Ballhaus, Rinderstall-Gastronomie und Schützenplatz soll das gesamte Areal aufwerten. Die geplante Teichanlage soll auf dem städtischen Grundstück zwischen Worbiser Straße und Schützenplatz / August-Werner-Allee entstehen. Die vorgesehene Wasserfläche misst in Nord-Süd-Richtung etwa 53 Meter und in Ost-West-Richtung 23 Meter. Die Tiefe liegt laut Sitzungsvorlage bei einem Meter im Mittel. Den Bauantrag hat die Nädersche Erste Futuring Duderstadt 2030 Zweckgesellschaft gestellt, die auch die Teichanlage samt Begrünung, Wegeführung, Bepflanzung und Sitzgelegenheiten anlegen wird. Im Anschluss soll das Ganze dann an die Stadt als Grundstückseigentümerin übergeben werden. Karsten Ley, Geschäftsführer der Gesellschaft, hofft am Montag auf positives Votum des Rates, damit „damit wir schnell anfangen können“. Herstellung kostet 176.300 Euro: Die Herstellungskosten für die Teichanlage werden in der Sitzungsvorlage mit 176.300 Euro angegeben. Die Annahme der Schenkung vorausgesetzt, würde die Teichanlage für die Stadt über 35 Jahre zu einer jährlichen Abschreibung von knapp über 5000 Euro führen. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei keine Belastung des städtischen Haushaltes zu erwarten. Die jährlichen Unterhaltungskosten würden sich auf 3000 bis 5000 Euro belaufen. Die Fraktionen haben im Vorfeld der Ratssitzung das Geschenk Näders als durchweg positiv bewertet. „Die Stadt kann sich glücklich schätzen, einen solchen Gönner zu haben“, meint etwa der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Linkhorst. Der Duderstädter Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) begrüßt das Geschenk des Ehrenbürgers ebenfalls und kann sich den Teich an der geplanten Stelle als Bereicherung für den Biergarten am Rinderstall vorstellen. „Eine schöne Aufwertung“: Die CDU-Fraktion werde der Schenkung des Ehrenbürgers zustimmen, kündigt deren Vorsitzender Andreas Diedrich an. Wenn die Gestaltung ähnlich dem Teich bei Westerode vorgesehen sei, „wird sich das gut in das Landschaftsbild einfügen“ und stelle „eine schöne Aufwertung“ des Naherholungsgebietes an der Talwiese dar, so Diedrich. „Wenn das so umgesetzt wird, ist das eine positive Sache“, kommentiert auch Jochen Mitschke, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Mitschke hofft, dass es bei dem Teichprojekt keine Probleme mit möglichen Bodendenkmalen gibt, denn auf dem Gelände habe sich einst eine Mühle befunden. Die Teichanlage passe den Worten Mitschkes zufolge gut in das Umfeld, welches im Stadtteilentwicklungskonzept Südwest für den Bereich Talwiese vermerkt ist. „Dankenswerte Initiative“: Das ist auch die Einschätzung der SPD-Fraktionsvorsitzenden Doris Glahn. Das Entwicklungskonzept sieht zum Beispiel einen Hotelneubau im Einfahrtsbereich zum Schützenhaus / Rinderstall / Ballhaus, Wohnmobilstellplätze, Gastronomie und Freizeitangebote vor. Die Teichanlage sei in Kombination damit eine „schöne Bereicherung des Areals“, so Glahn. Das avisierte Geschenk Näders bezeichnet die SPD-Vorsitzende als eine „tolle, dankenswerte Initiative“. „Über Geschenke freut man sich immer“, sagt Thomas Gerlach, Fraktionsvorsitzender der Wählergemeinschaft Duderstädter Bürger (WDB), und signalisiert Zustimmung für das Teich-Projekt. Gerlach äußert sich optimistisch, dass bei der Gestaltung „ etwas Vernünftiges herauskommt“. Gewerbe, Wohnen und Freizeit: Der Duderstädter Südwesten soll zu einem modernen Quartier umgestaltet werden. Die Northeimer Planungsgruppe Puche hat ein Konzept erstellt, über das in den vergangenen Wochen beraten wurde. Jetzt steht im Rat der Stadt Duderstadt der finale Beschluss an. Das Stadtteilentwicklungskonzept Südwest hat eine geregelte Entwicklung im Duderstädter Südwesten zum Ziel. Laut Verwaltungsvorlage seien die Entwicklungsabsichten der Grundstückseigentümer „in einem hohen Maß berücksichtigt“ und gleichzeitig ein Konzept erarbeitet worden, „das der Entwicklung der Stadt neue Impulse gibt und die Möglichkeit bietet, die Attraktivität der Stadt Duderstadt durch neue, moderne Quartiere weiter zu erhöhen“. Das neue Quartier im Südwesten Duderstadts soll an insgesamt elf Punkten nach besonderen Schwerpunkten weiterentwickelt werden. Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499712. Von Britta Eichner-Ramm