Duderstadt: Restliche Themenmärkte 2020 stehen auf der Kippe

Eine zentrale Frage hat die Mitglieder des Vereins Treffpunkt Stadtmarketing Duderstadt (TSD) während ihrer Jahresversammlung beschäftigt: Wird es in diesem Jahr noch Themenmärkte mit verkaufsoffenem Sonntag und den Weihnachtstreff geben? Auf dem Terminplan ständen der Apfel- und Birnenmarkt am Wochenende 10. und 11. Oktober sowie der Eichsfelder Wurstmarkt am Wochenende 7. und 8. November. Aber verlässliche Planungen sind im Augenblick kaum möglich. Daher sind sich TSD als Veranstalter und die im Verein organisierten Händler und Schausteller einig: Zunächst bedarf es Informationen der Behörden, was möglich ist und unter welchen Auflagen. Dann erst könne entschieden werden, ob und in welcher Form die beliebten Veranstaltungen in der Duderstädter Fußgängerzone stattfinden oder nicht. „Es ist schwierig, den richtigen Weg zu finden“, schildert TSD-Vorstandsassistentin Anka-Maria Walter die Situation. Gleich mehrere Faktoren kämen dabei zusammen. Vier verkaufsoffene Sonntage wären möglich: In Duderstadt wären noch vier verkaufsoffene Sonntage möglich, so Walter. Die Frage sei aber, unter welchen Voraussetzungen die Stadt diese genehmigen würde. Muss es ein Themenmarkt sein oder wäre vielleicht auch eine kleinere Veranstaltung wie zum Beispiel ein Shopping-Wochenende mit Rahmenprogramm denkbar? Unklar sei bisher auch, welche Vorkehrungen der TSD treffen müsste, um die Besucherströme unter Corona-Bedingungen zu lenken. Hin- und hergerissen sei man mit Blick auf die beiden Märkte, gibt Walter die Stimmung der TSD-Mitglieder wieder. Einerseits wäre es schön, wenn es einen Apfel- und Birnenmarkt geben könnte, sei dieser in den vergangenen Jahren stets der Themenmarkt mit den stärksten Besucherzahlen gewesen. Doch genau das treibt die Verantwortlichen um: „Wir haben Sorge, dass zu viele Besucher nach Duderstadt kommen.“ Hinweise auf Veranstaltungskonzepte in anderen Kommunen, etwa mit Zeitfenstern für Besucher, seien nicht ohne weiteres übertragbar. Nicht alles, was zum Beispiel in Thüringen und Berlin möglich ist, sei mit den niedersächsischen Regelungen vereinbar, sagt Walter. „Apfel- und Birnenmarkt light“: Denkbar wäre für Duderstadt etwa eine abgespeckte Marktvariante mit nur einer Handvoll Aussteller, die mit Abstand auf der Marktstraße positioniert würden, sagt Walter. Doch auch bei einem solchen „Apfel- und Birnenmarkt light“ bliebe die Frage, wie vermieden werden könnte, dass sich die Besucher zu nahe kommen. Walter bringt es auf den Punkt: „Machen wir etwas, besteht die Gefahr, dass zu viele Menschen in die Stadt kommen, machen wir nichts, haben weder Händler noch Schausteller die Gelegenheit, ein bisschen was zu verdienen.“ Die Marschrichtung, die die TSD-Mitglieder vorgeben, ist klar: Zunächst einmal soll mit dem Ordnungsamt geklärt werden, was machbar ist und welche Vorgaben es gibt. Dann solle kurzfristig entschieden werden, sagt Walter. Bei abgespeckten Themenmärkten gebe es Aussteller, die auch kurzfristig dabei sein könnten. Schausteller in schwieriger Situation: Dazu zählen zum Beispiel die örtlichen Schausteller wie Familie Bodem mit dem Kinderkarussell, aber auch Lars Schäfer, der „lieber gestern als morgen“ eine Bratwurstbude auf der Marktstraße aufstellen würde. „Seit März haben wir keine Einnahmen mehr“, sagt der Fuhrbacher Firmeninhaber. Auch für die Einzelhändler und Dienstleister in der Stadt sei die gegenwärtige Situation schwer. Bernd Frölich, Inhaber des gleichnamigen Schuhgeschäftes an der Marktstraße, würde es begrüßen, wenn es Apfel- und Birnen- wie auch Wurstmarkt in Kombination mit einem verkaufsoffenen Sonntag gäbe. Aber auch er sagt: „Es muss leistbar sein“. Dabei hat er nicht nur die Geschäftsinhaber im Blick, sondern auch die möglichen Besucherzahlen. „Die Menschen wollen gerne raus“, sagt er. Deshalb glaubt er, dass die Stadt auch bei einer abgespeckten Version voll werde. Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Vereins Treffpunkt Stadtmarketing Duderstadt (TSD) hat es Neuwahlen und damit Wechsel im Vorstand gegeben. Hans-Joachim Straub ist aus Altersgründen ausgeschieden. Neu gewählt als Stellvertretender Vorsitzender wurde Simon Renziehausen. Thorsten Feike kann durch seine Wahl zum Bürgermeister von Duderstadt den ehemaligen Arbeitgeber, die VR-Bank Mitte, nicht mehr vertreten. Neu als Schriftführer wurde Florian Hartleib gewählt. Elmar Thieme scheidet im Januar aus Altergründen bei der Sparkasse Duderstadt aus. Für ihn ist Marina Lühmann als Schatzmeisterin gewählt worden. Neue Beisitzerin wurde Gaby Böning. Der Vorstand ist nun wie folgt besetzt: Hubertus Werner (Vorsitzender), Stellvertreter sind Herbert Schmalstieg, Karsten Ley und Renziehausen, Schriftführer ist Florian Hartleib, Schatzmeisterin Marina Lühmann sowie Beisitzer David Gerlach und Gaby Böning. Bürgermeister Feike ist in den Beirat gewählt worden, in dem zuvor der frühere Bürgermeister Wolfgang Nolte vertreten war. Sie erreichen die Autorin per E-Mail an b.eichner-ramm@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499712. Von Britta Eichner-Ramm