Gleich zum Auftakt erkannten die Schüler beim Einsatz des Glockenspiels: „Das Harry-Potter-Thema von John Williams“. Und da man Musik nicht nur hören, sondern auch fühlen kann, half die Moderation des Violinisten Thomas Scholz, zu verstehen, wie Töne und Instrumente auf den Menschen wirken.
„Tiefe Töne, zum Beispiel vom Kontrabass, haben oft etwas Dunkles, Beängstigendes“, erklärte der Musiker. Als Beispiel gab es „Der Zaubersee“ von Anatoli Ljadow. Ebenfalls unheimlich folgten dann die Hexen („Baba Jaga“ von Ljadow und der „Hexenritt“ aus Engelbert Humperdincks Hänsel und Gretel).
„Wie stellt ihr euch eine Hexe vor?“, fragte Scholz das junge Publikum. Lange Nase, rote Haare – all das ließe sich musikalisch schwer umsetzen, das Attribut böse allerdings sehr gut. „Hexen sind keine Vegetarier“, scherzte Scholz in Bezug auf den gemästeten Hänsel im Grimmschen Märchen. Daher werden sie musikalisch in der Tonfolge verfremdet und erscheinen böse, erklärte er.
Jubelrufe, Pfiffe und tosender Applaus
Nächste Aufgabe: Welches ist wohl das Instrument der Elfe in Felix Mendelssohn-Bartholdys Sommernachtstraum? Auch das fanden die Schüler schnell heraus. „Eine Elfe ist klein und gut. Das könnte die Querflöte sein“, so die Antwort aus den dichtgedrängten Hörerreihen. Richtig wild wurde es nochmal zum Danse Infernale aus Igor Strawinskys „Feuervogel“, womit sich das GSO von den Schülern verabschieden wollte.
Aber die ließen die Musiker erst nach der Zugabe gehen. Hier zeigte Dirigent Christoph-Mathias Müller, dass er nicht nur sein Orchester voll im Griff hatte, sondern auch die Schüler beim Mitklatschen von ganz leise bis ganz laut dirigieren konnte. Unter Jubelrufen, Pfiffen und tosendem Applaus marschierten die Musiker schließlich durch die Schülerreihen zum Ausgang.
Organisiert wurde die Veranstaltung von der Musiklehrerin Christiane Ludwik, aber auch Schulleiterin Inge Berger war stolz, das Orchester in Gieboldehausen zu begrüßen. „Für viele Schüler ist das hier eine einmalige Gelegenheit, an klassische Musik herangeführt zu werden. Die wenigsten würden sich eine Karte für ein Konzert kaufen“, nannte Ludwik den Grund für die Veranstaltung.
Das GSO besucht regelmäßig Schulen in der Region, um Kindern und Jugendlichen klassische Musik und die jeweiligen Instrumente nahezubringen. In Gieboldehausen war es bereits die zweite Veranstaltung.
Von Claudia Nachtwey