Außerdem entfallen alle Flächen, die für einen Tausch außerhalb des Kerngebietes vorgesehen waren. Über die jüngste Entwicklung haben am gestrigen Mittwoch Vertreter der Umweltministerien des Bundes und der drei beteiligten Länder Niedersachsen, Thüringen und Hessen sowie der Heinz-Sielmann-Stiftung als Projektträger auf Gut Herbigshagen informiert.
Bauern-Demo gegen das Großprojekt
Am Donnerstag trifft sich im Jugendgästehaus in Duderstadt zum Abschluss der Planungsphase noch einmal die von mehr als 60 Entscheidungsträgern bestückte Arbeitsgruppe zum Grünen Band, begleitet von einer Bauern-Demo gegen das Großprojekt.
Rund 150 Landwirte mit 40 Treckern haben sich laut Landvolk-Geschäftsführer Achim Hübner, der an der Sitzung der Arbeitsgruppe teilnimmt, im Vorfeld dafür angemeldet. Die abgespeckte Förderkulisse betrachtet Hübner als „deutlichen Schritt auf uns zu“ und begrüßt, dass alle zum Tausch vorgesehenen weiteren Flächen entfallen.
„Wir haben große Kompromissbereitschaft gezeigt und hoffen jetzt auf Entgegenkommen der Landwirte“, sagt Maria Schaaf, die mit Holger Keil bei der Stiftung für das Grüne Band zuständig ist. Die Vertreter der Ministerien sagten ihre weitere Unterstützung für das Millionenprojekt zu, hoben die Chancen auch für Regionalentwicklung und Tourismus hervor und zeigten sich zuversichtlich für die Umsetzungsphase.
Weit reichende Kompromisse
Mit weit reichenden Kompromissen sei die Grundlage für eine Kooperation mit den Akteuren vor Ort geschaffen worden, sagt Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) und betont das Freiwilligkeitsprinzip: „Ich hoffe daher auf eine konstruktive Mitwirkung seitens der privaten Land- und Forstwirte und anderen Grundeigentümern.“
Der Löwenanteil des Projektgebietes liegt in Thüringen, auf Niedersachsen entfallen mit 1800 Hektar rund 20 Prozent. Die würden überwiegend bereits in Schutzgebieten liegen, sagt Ulrich Sippel vom Umweltministerium und verweist zudem auf landeseigene Flächen insbesondere an Rhume und Eller.
Die Rhume- und Ellerniederung wurde auch mit Blick auf die Wasserrahmenrichtlinie der EU beibehalten. Schaaf hält es für möglich, dort wieder Durchgängigkeit für Fischotter zu erreichen. Stiftungsvorstand Michael Beier stellt heraus, dass das Grüne Band nicht nur Wanderkorridor für Luchs und Wildkatze sei, sondern auch Menschen und Regionen verbinde.
In der Kernfläche verblieben sind der Duderstädter Wald am Lindenberg, der Wald bei Nesselröden und Etzenborn und das Soolbachtal bei Fuhrbach. Wo es Akzeptanzprobleme gab, wurde zurückgerudert: Große Teile des Ohmwalds wurden aufgegeben, die Flächen bei Weißenborn stark reduziert.
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