Grundschulen in Duderstadt: Bei der Digitalisierung soll kein Kind auf der Strecke bleiben

Duderstadt hat aus dem Soforthilfeprogramm des Landes für Ausstattung der Grundschulen mit mobilen Endgeräten Mittel erhalten. Allerdings reiche das zur Verfügung stehende Geld nicht aus, um den von den Grundschulen gemeldeten Gerätebedarf zu berücksichtigen. Statt der 13 mobilen Endgeräten für die Grundschulen könnten nur vier angeschafft werden, sagte Bürgermeister Thorsten Feike (FDP) während der letzten Ratssitzung des Jahres. Es stünden nur rund 1400 Euro zur Verfügung. Damit könnten nur vier IPads angeschafft werden. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Glahn betonte, dass auch die übrigen neun Geräte benötigt würden. Sie beantragte, die fehlenden Mittel im Haushalt bereitzustellen, damit weitere neun IPads gekauft werden können. Wenn der Bedarf wirklich vorhanden sei, sollte das Geld zur Verfügung gestellt werden, sagte auch der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Diedrich. „Die neun Kinder sollen nicht auf der Strecke bleiben“, betonte er. Die Ratsmitglieder stimmten am Ende einstimmig für Glahns Antrag. Einstimmiger Beschluss: Auch im Verwaltungsausschuss war bereits ein entsprechender einstimmiger Beschluss gefasst worden. Diesen bestätigte nun auch der Rat. Danach wird einer überplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 5385 Euro zugestimmt. Voraussetzung ist, dass die Niedersächsische Landesschulbehörde die Mittel gewährt, welche die Stadt mit ihrem Ergänzungsantrag aus dem Sofortausstattungsprogramms beantragt hatte. Der Stadt Duderstadt stehen im Rahmen des Sofortausstattungsprogramms zur Anschaffung von digitalen Endgeräten 24 236 Euro zur Verfügung. Damit sollen benachteiligte Schüler der acht Grundschulen mit mobilen Endgeräten, mit denen sie am Unterricht teilnehmen können, ausgestattet werden. Nicht beantragte Mittel des Programms werden den Richtlinien zufolge unter den antragstellenden Schulträgern anteilig dem jeweiligen Förderbetrag zugerechnet. Daher hatte die Stadt Duderstadt im August einen Ergänzungsantrag über 5385 Euro gestellt. 168 mobile Endgeräte für die Grundschulen: Fachbereichsleiterin Bettina Steinmetz erläuterte während der Ratssitzung, dass 63 Geräte als Sofortausstattung beschafft wurden, vier weitere könnten mit den zur Verfügung stehenden Mitteln noch bestellt werden. Hinzu kämen die 101 von insgesamt 300 IPads, die der Duderstädter Unternehmer und Ottobock-Chef Hans Georg Näder im Frühjahr für Kinder aus finanziell schwachen Familien zur Verfügung gestellt hat. Damit verfügen derzeit die acht Grundschulen über 168 mobile Endgeräte, rechnete Steinmetz vor. Weiteren überplanmäßigen Ausgaben stimmte der Rat im Zusammenhang mit dem Digitalpakt Schule für die Grundschulen einstimmig zu. 30 000 Euro werden demnach für Leistungen der Kommunalen Dienste Göttingen (KDG) und der Firma OFP zur Verfügung gestellt. Unter anderem geht es um einen Rahmenvertrag und die Projektplanung, wie Bürgermeister Feike erläuterte. Gedeckt werden soll diese Vorfinanzierung der Kosten aus Haushaltsresten. Hauptziel des Digitalpakts Schule ist die Verbesserung des Lernens im digitalen Wandel. Dazu dient der systematische Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen. Für die Umsetzung dieses Ziels stellt der Bund den Ländern fünf Milliarden Euro zur Verfügung. Im Digitalpakt Schule in Niedersachsen stehen rund 522 Millionen Euro zur Verfügung. Den Schulträgern wird eine 100-prozentige Förderung ermöglicht. 90 Prozent der Investitionssumme des Digitalpakts gehen an die Schulträger und über diese als Investitionen an die Schulen. Rund 26 Millionen Euro sind reserviert für landesweite oder schulträgerübergreifende Projekte wie zum Beispiel die Entwicklung von Lehr-Lern-Plattformen oder Cloud-Angeboten. Der Stadt Duderstadt stehen für die acht Grundschulen in ihrer Trägerschaft – Janusz-Korczak-Grundschule, St.-Elisabeth-Schule, Maximilian-Kolbe-Schule Gerblingerode, Paul-Maar-Grundschule Hilkerode, Grundschule Langenhagen, Grundschule Mingerode, St.-Georg-Schule Nesselröden, St. Nikolaus-Grundschule Tiftlingerode – 370 614 Euro aus dem Digitalpakt zur Verfügung. IT und Vernetzung: Die Stadt Duderstadt erhält rund 370 000 Euro aus dem Digitalpakt des Bundes. Die Summe setzt sich aus einem Sockelbeitrag für die einzelnen Schulen sowie einem Beitrag zusammen, den der Schulträger für jeden einzelnen Schüler erhält. Ziel ist es, die Ausstattung der Grundschulen mit IT-Systemen zu verbessern und die Vernetzung der Schulen zu unterstützen. Lesen Sie auch Näder spendet Kindern aus sozial schwachen Familien Duderstadts 300 iPad Näders iPad-Spende an Duderstädter Schulen ausgegeben Duderstadt arbeitet an der Umsetzung des Digitalpaktes Digitalpakt Schule in Göttingen: Die Planungen sind abgeschlossen Für das Projekt sind Vorbereitungen erforderlich, wie etwa die Bestandsaufnahme und einer Vorplanung. Eine Abschlagszahlung aus dem Digitalpakt kann allerdings erst nach Auftragsvergabe beantragt werden, heißt es in den Ausführungen der Verwaltung zur Ratssitzung. Mit einer Vergabe sei aber frühestens Anfang 2021 zu rechnen. Von Britta Eichner-Ramm