Heiligabendkreis Duderstadt: Geschenke als Alternative zum offenen Heiligabend

Weil es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Kontaktbeschränkungen keinen offenen Heiligabend in Duderstadt gibt, hat sich der Heiligabendkreis eine Alternative überlegt. Die treuen Besucher der beliebten Veranstaltung werden von einem Team aus 17 Helfern in dieser Woche mit Geschenken überrascht. „In diesem Jahr besuchen wir unsere Gäste zuhause “, sagt Gerdi Breuksch, die sich seit Jahren zusammen mit ihrer Tochter Miryam Awuah und einem engagierten Helferkreis um den offenen Heiligabend in Duderstadt kümmert. Aufgrund der Corona-Pandemie fällt der lieb gewonnene offene Heiligabend in diesem Jahr aus. Nicht nur Breuksch und Awuah werden das Beisammensein mit den rund 100 Gästen vermissen. Zum Weihnachtsfest gehörten ja nicht nur Geschenke, betont Awuah, sondern auch die Gemeinschaft. „Für uns gehört das zu Heiligabend dazu“, bestätigt Breuksch. Breuksch und Awuah schwärmen von der Feier, zu der meist etwa 100 Menschen in festlicher Atmosphäre im Pfarrheim bei Kaffee, Keksen und Kuchen zusammenkommen, miteinander plaudern und sich zum Beispiel an kleinen Darbietungen erfreuen. Schon relativ früh sei klar gewesen, dass wegen Corona ein solches Treffen in diesem Jahr nicht stattfinden würde. „Daher haben meine Mutter und ich uns diese Alternative überlegt“, sagt Awuah und hält einen der blauen Beutel hoch, mit denen sie am Montag im Stadtgebiet unterwegs sind. Präsente und Weihnachtsgrüße: Auch in den nächsten Tagen werden die ehrenamtlichen Mitglieder des Helferkreises an der einen oder anderen Haustüre klingeln, um den Besuchern des offenen Heiligabends von den Vorjahren einen Geschenke-Beutel zu übergeben. Am vierten Adventswochenende hat Breuksch die gut 100 Beutel vorbereitet. Unter anderem enthalten diese Weihnachtsgrüße und kleine Präsente, darunter Schokolade, Marzipansterne, Kekse, Kuchen und Erdnüsse. Gerdi Breuksch und ihre Tochter Miryam Awuah – diese beiden Namen sind eng mit dem Heiligabendkreis verbunden, der seit mehr als 40 Jahren dafür sorgt, dass Menschen im großen Kreis ein paar schöne Stunden an Heiligabend verbringen können, statt alleine zuhause. Beide Frauen zählen wie beispielsweise auch Inge Engel zum engeren Helferkreis, der in Duderstadt seit vielen Jahren den offenen Heiligabend im Pfarrheim organisiert. Warum engagieren sie sich schon so lange? Engel bringt es auf den Punkt: „Weil es Spaß macht. Und es ist ja jedes Jahr wieder schön.“ In diesem Jahr gibt es den offenen Heiligabend nicht. Stattdessen haben diese ehrenamtlichen Geschenke-Boten am Montag damit begonnen, Päckchen an die Menschen, die sonst regelmäßig Gast beim offenen Heiligabend waren, zu verteilen: Miryam Awuah als Leiterin des Heiligabendkreises, Gerdi Breuksch und Inge Enge, Isabella Groß, Fatima Hasse, Christina Luc, Gabi Stölting, Ralf und Erika Ackermann, Monika und Peter van der Grinten, Marion und Raimund Diesmann, Ingrid und Omnid Kurth sowie Ute und Ottmar Hopp. Die Gärtnerei Reischl aus Duderstadt hat Weihnachtssterne für die Tüten des Heiligabendkreises spendiert. Außerdem finden die Beschenkten in der Weihnachtsüberraschung auch einen Gutschein, mit dem sie zwei Monate lang die Online-Inhalte des Tageblatts (GT/ET+) nutzen und sich über das Geschehen in der Region und darüber hinaus informieren können. Breuksch und Awuah haben darüber hinaus Mund-Nasen-Bedeckungen genäht – in Altrosa für die Damen und Beige für die Herren. Eine persönliche Weihnachtskarte, ein Weihnachtsgruß sowie ein Gedicht und gelbe Lesezeichen in Form eines Sterns komplettieren die Präsente. Lesezeichen in Stern-Form: Die Stern-Lesezeichen mit einem kleinen Glöckchen sind von neun Zweitklässlern an der St.-Elisabeth-Schule während der Betreuungsstunden unter Anleitung von Kerstin Burchard gebastelt worden. Bemerkenswert sei, so Burchard vor wenigen Tagen bei der Übergabe der Sterne an Breuksch, dass die Grundschüler genau wüssten, für wen beziehungsweise welchen Zweck sie gebastelt haben, nämlich um anderen eine Freude zu machen. Breuksch und Awuah hoffen auf ein gesundes Wiedersehen mit den Beschenkten beim offenen Heiligabend im nächsten Jahr. Ein bisschen sorgen sie sich jedoch, dass ehrenamtliche Helfer über die Zeit abspringen könnten oder dass in einem Jahr vielleicht auch nicht mehr alle Gäste dabei sind. Lesen Sie auch Heiligabendkreis Duderstadt: Päckchen für treue Besucher des offenen Heiligabends Offener Heiligabend beim Heiligabendkreis in Duderstadt 2019 Der offene Heiligabend in Duderstadt ist normalerweise eine Feier für alle, die nicht allein sein möchten. Jeder wird herzlich willkommen geheißen – egal, welcher Herkunft und Religion er ist, egal, ob alt oder jung, egal, ob allein oder mit der ganzen Familie. Im vergangenen Jahr saßen 100 Menschen am Nachmittag des 24. Dezembers besinnlich beieinander. Von Britta Eichner-Ramm