Homeschooling im Landkreis Göttingen: Das sagt die Mutter eines Erstklässlers

Nicht in die Schule, nicht ins Büro: Homeschooling und Homeoffice sind eine Alternative in Pandemie-Zeiten. Wo die Schattenseiten liegen, erfahren viele Eltern und Kinder jetzt tagtäglich. Eine Mutter berichtet. „Mit der Einschulung im Sommer 2020 lernen die Kinder die Abläufe im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gleich mit, und wissen, wie sie sich zu verhalten haben“, sagt die Mutter eines Erstklässlers aus einer Ortschaft im Landkreis, die gerne anonym bleiben will. Sei es das Tragen der Maske im Bus oder das regelmäßige die Hände zu waschen. Die jüngsten Schüler wachsen damit auf, womit sich die älteren, ja sogar die Eltern, mitunter schwer tun: Regeln. Telefonkonferenzen und Hausaufgaben: Mit dem Homeschooling im Wechselmodell hätten sie und ihr siebenjähriger Sohn noch nicht so viel Erfahrung, weil vor Kurzem erst umgestellt wurde, sagt die Mutter, die nun jeden zweiten Tag gemeinsam mit dem Siebenjährigen zu Hause am Tisch sitzt. Während sie im Homeoffice Telefonkonferenzen führt, widmet sich der Junior den Aufgaben, die es von der Schule gibt. „Das ist schon ein Spagat zwischen Familienalltag und Arbeit“, sagt sie. Der Schulbesuch sei ja gerade für Erstklässler so wichtig, betont die Mutter, denn in der Grundschule werde der Grundstein für soziale Kompetenz gelegt. Auch sei der Unterricht im Klassenzimmer wichtig für die Entwicklung der Kinder. „Ich glaube, dass es ihn belastet, dass er seine Freunde oder die Kinder der anderen Gruppe nicht treffen kann“, sagt sie über ihren Sohn. Als über komplette Schulschließung diskutiert worden war, habe er gesagt: „Oh nein, ich will in die Schule.“ Eine Routine hat sich noch nicht eingestellt: Eine Routine aus Wechsel von Präsenzunterricht und Homeschooling habe sich noch nicht eingestellt, schildert die Mutter ihre Erfahrungen und sorgt sich, dass das noch Wochen andauern könnte. An Schultagen in der Grundschule kenne ihr Sohn den Ablauf. Anders an den Homeschooling-Tagen, wenn er sich zwischen 8 und 9 Uhr seinem Unterrichtsstoff und den Aufgaben widmen soll. „Das Schulgefühl ist zu Hause einfach nicht da“, sagt die Mutter. Lesen Sie auch Wälzen Sie die Verantwortung auf die Eltern ab, Herr Tonne? Ihr Sohn sei bisher beim Lernen gut durch das erste Schulhalbjahr gekommen, sagt die Mutter. Daher hält sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts davon, vorschnell eine mögliche Wiederholung des Schuljahres anzuordnen. Besser wäre aus ihrer Sicht, eventuell die Sommerferien zu verkürzen. Von Britta Eichner-Ramm