Immingerode: Pfarrhaus als Ersatz für marode Mehrzweckhalle gewünscht

Der Ortsrat von Immingerode hofft, auch künftig einen Treffpunkt im Dorf zu haben. Die Mehrzweckhalle ist marode. Das alternative Wunschobjekt wäre das Pfarrhaus. Doch das müsste das Gebäude umgebaut und die Mittel dafür in den Haushalt eingestellt werden. Die aktuelle Diskussion hätte nicht sein müssen, ist sich der stellvertretende Ortsbürgermeister Reinhard Kellner (CDU) sicher. Doch vor sieben bis acht Jahren sei versäumt worden, einen wichtigen Schritt zum Erhalt der Mehrzweckhalle zu unternehmen. „Damals hätte nur ein Fenster ausgetauscht werden müssen“, erklärte er. Es habe dafür sogar schon ein Kostenvoranschlag vorgelegen. „Das Fenster hätte 350 Euro gekostet. Den Einbau hätten wir auch in Eigenleistung machen können.“ Die Ausgaben für das Fenster an der Westseite der kleinen Halle seien damals nicht genehmigt worden, blickt Kellner zurück. Stattdessen sei der Griff abmontiert und die Holzumrahmung verschraubt worden. „Von außen war aber die Holzabdeckung kaputt.“ So zog Feuchtigkeit in die Wand. Und mit der Feuchtigkeit kam der Schimmel. „Ein Gutachter aus Hamburg hat festgestellt, dass der Schimmel zwar nicht aggressiv, aber die Fassade komplett marode ist.“ Sanierung der Mehrzweckhalle kein Thema mehr: Statt der Mehrzweckhalle würden die Immingeröder jetzt gern das Pfarrhaus zum Gemeinschaftszentrum für das Dorf umbauen. „Die Sanierung der Mehrzweckhalle ist kein Thema mehr“, sagte Ortsbürgermeister Stefan Stollberg (CDU). Vielmehr gehe es nun um die Planung, inwieweit das Pfarrhaus für die dörflichen Belange umgebaut werden kann. So werde ein Raum für das Dorfmagazin benötigt, die Kirche könne einen Raum nutzen. Zunächst einmal müsste die Stadt das Pfarrhaus erwerben, da es sich noch in kirchlichem Besitz befindet. Das Gebäude solle in einigen Jahren vom Bistum Hildesheim verkauft werden, erklärte Karl Rathswohl (CDU), der auch Mitglied im Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde Nesselröden ist. Allerdings habe der Kirchenvorstand den Beschluss gefasst, dass das Haus den Immingerödern zur Verfügung stehen und nicht an Privatpersonen veräußert werden soll. Lesen Sie auch Ortsrat Immingerode beklagt Baufälligkeit der Mehrzweckhalle Immingerode wünscht sich Pfarrhaus statt maroder Mehrzweckhalle als Versammlungsort Ortsrat Immingerode wünscht sich Versammlungsraum im Pfarrhaus als Ersatz für marode Mehrzweckhalle Der Preis, den das Bistum bei den ersten Gesprächen aufgerufen habe, sei zu hoch gewesen, berichtete Stollberg. Die Gespräche würden aber noch andauern. Das Pfarrhaus stehe seit mittlerweile fünf Jahren leer, ergänzte der stellvertretende Ortsbürgermeister. Aktuell stelle sich auch die Frage, was alles saniert werden müsste. Zumindest für die erste Etage konnte Rathswohl Entwarnung geben. „Die Wohnung in der ersten Etage ist in einem guten Zustand“, erzählte er. Umbau zur Nutzung des Pfarrhauses planen: Die Immobilie an der Pfarrgasse 5 sei geeignet, dass sich die Wünsche für eine Nutzung durch die Dorfgemeinschaft umsetzen lassen. Kellner erzählte, dass dort ausreichend Platz für einen Saal und weitere Räume vorhanden sei. Das Pfarrhaus könne später von den Vereinen des Dorfes genutzt werden. Der Ortsheimatpfleger und die Jugendlichen des Dorfes könnten Räume zur Nutzung bekommen. Und auch die Kirche brauche einen Lagerraum, unter anderem für die Gewänder, Utensilien und den Baldachin. Duderstadts Kämmerer Gerald Werner stellte im Ortsrat Immingerode die aktuellen Planungen für den Haushalt 2021 sowie die Folgejahre vor. Aktuell seien keine Investitionen im Ort vorgesehen. Ortsbürgermeister Stefan Stollberg (CDU) stellte den Antrag, dass die Planungskosten für den Umbau des Pfarrhauses im Rahmen der Dorferneuerung wieder in den Haushalt aufgenommen werden sollen. Dabei gehe es um 29 500 Euro für die Planung im Jahr 2021. „Das ist wichtig, um das Thema fortsetzen zu können“, sagte er, denn er befürchte, dass das Thema sonst endgültig beendet sei. Auch würden die Immingeröder Restmittel aus dem Programm dann für das Dorf wegfallen. Der Kämmerer verwies darauf, dass die Kosten für die Folgejahre in die mittelfristige Haushaltsplanung einfließen müssten. Die bezifferte Stollberg mit 350 000 Euro für das Jahr 2022 und 400 000 Euro für 2023. Dem Antrag stimmten die Mitglieder des Ortsrates einstimmig zu. Eine andere Möglichkeit sei der Neubau auf der grünen Wiese, so Stollberg. Auch dafür habe es bereits Berechnungen gegeben. Doch die Kosten seien deutlich zu hoch, weshalb das Pfarrhaus mit seiner guten Lage in der Dorfmitte als beste Möglichkeit favorisiert werde. Den Autor erreichen Sie per E-Mail an r.franke@eichsfelder-tageblatt.de oder unter Telefon 05527/9499751. Von Rüdiger Franke